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Sharing Economy: Benutzen ist das neue Besitzen

Wiebke Adler, Studentin des MBA Digital Marketing & Data Management, erläutert in Ihrem Gastbeitrag die Funktionslogik einer Sharing Economy. Sie geht den Ursprüngen dieses Wirtschaftsprinzips auf den Grund, beleuchtet die für Sharing relevanten Wirtschaftssektoren und gibt eine Antwort auf die Frage, wie sozial Sharing tatsächlich ist.

Die Sharing Economy ist ein Wirtschaftsprinzip, das sich ständig weiterentwickelt. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich um den Einsatz von Technologie zur Erleichterung des Austauschs von Gütern oder Dienstleistungen zwischen zwei oder mehr Parteien.

Sharing bedeutet nicht hauptsächlich teilen (das wäre dann das englische Wort to divide), sondern gemeinschaftliche Nutzung. Das bedeutet im Gegensatz zum Teilen, dass du nicht weniger von Etwas hast, indem du auch andere Leute an deinem Besitz teilhaben lässt.

  • Teilen = Ich gebe dir etwas von meiner Pizza ab und habe dadurch selbst weniger Pizza.
  • Sharing = Du brauchst ein Loch in der Wand und ich besitze eine Bohrmaschine, die ich gerade nicht benötige. Du kannst sie gerne benutzen, bis dein Bedürfnis erfüllt ist und gibst sie mir danach im selben Zustand zurück.

Woher kommt diese Idee des Austauschs?

Die Wirtschaftlichkeit einer geteilten Güternutzung endet dort, wo der Aufwand für die Koordinierung den Gewinn übersteigt. Dies trifft dann zu, wenn man jemanden einen Gefallen tun möchte oder diese Person gut kennt.

Mit der fortschreitenden Digitalisierung hat sich der Kreis der Personen, mit denen Güter „ge-shared“ werden können, jedoch drastisch erweitert. Digitale Vermittlungsplattformen senken die Kosten der Koordinierung so stark, dass es sich auch für Privatpersonen mit wenig Erfahrung lohnt, als Nutzer oder Anbieter auf solchen Plattformen zu agieren. Die Besonderheit heutiger Modelle des internetgestützten Peer-to-Peer Sharing liegt vor allem darin, dass privates Eigentum nun auch mit Personen geteilt wird, die man vorher noch nie gesehen hat und auch nicht unbedingt sehen muss.

So kann man Güter nicht nur an Freunde und Familie kostenlos ausleihen, sondern ein profitables Business aufbauen: Der Beginn der Sharing Economy

Wie der Name schon sagt, geht es hier hauptsächlich um den wirtschaftlichen Aspekt. Aber auch der Nachhaltigkeitsgedanke, Vorteile einer Miete gegenüber einem Kauf und auch das Zusammenkommen von Menschen. Nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen können sowohl als Nutzer als auch Anbieter mitwirken. Die Millennials, die den größten Teil des Wachstums in der Sharing Economy antreiben, haben neue Werte angenommen: Statussymbole verlieren an Bedeutung, Besitz wird als Last empfunden und der Drang etwas zur Ressourcen- und Umweltschonung beizutragen, steigt.

Die Währung auf diesen Plattformen: Vertrauen

Tatsächlich ist Vertrauen der stärkste Wachstumstreiber der Sharing-Economy, da dies zurzeit noch viele Privatpersonen zurückschreckt, sein Eigentum und die damit verbundene Privatsphäre Fremden zur Verfügung zu stellen. Rechtssicherheit, wenn es um Schäden geht, verifizierte Qualitätsstandards und Sicherheitsaspekte müssen sich hier noch stärker entwickeln. Dazu trägt auch maßgeblich die Gesetzgebung und kommunale Vorschriften bei. Durch Bewertungssystemen geben die Sharing-Plattformen jedoch bereits jetzt eine Möglichkeit, dass die Nutzer und Anbieter durch positive Bewertungen Vertrauen und Reputation aufbauen können.

Die beliebtesten Sektoren für die Sharing-Economy: Mobilität, Arbeit und Unterkunft

Besonders Home-Sharing ist ein kontroverses und viel diskutiertes Thema. Hintergrund ist oft die These, dass Home-Sharing-Plattformen wie AirBnB Bewohnern einer Stadt den Wohnraum wegnehmen. Durch das Internet bekommt nämlich jeder Mieter die Chance, Tätigkeiten eines Vermieters zu übernehmen, ohne eine einzige Immobilie zu besitzen und im Sharing-Business mit einzusteigen. Um der Wohnungsknappheit entgegenzuwirken, haben einige Kommunen, besonders Großstädte wo bezahlbarer Wohnraum seltener ist, Regelungen getroffen, die einer Umnutzung von Wohnraum zu einer Ferienwohnung entgegenwirken soll. Das sogenannte Zweckentfremdungsverbot. Diese Zweckentfremdung trifft dann zu, wenn Wohnraum zu anderen Zwecken als zu Wohnzwecken verwendet wird. Eine Ferienwohnung wird nämlich als Gewerbe eingestuft. Es gibt jedoch auch hier Ausnahmen: Man darf sein Zuhause bzw. 1. Wohnsitz tageweise zur gewerblichen Nutzung überlassen, zum Beispiel, wenn man selbst auf Reisen ist und die Wohnung leer stehen würde. Hier wird die Wohnung also immer noch primär von dir als Mieter oder Eigentümer zu Wohnzwecken genutzt und nur gelegentlich untervermietet.

Sharing im Sektor Arbeit kann man unterteilen in Co-Working und Desk-Sharing. Im Coworking Space arbeiten Leute mit unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen zusammen. Co-worker nutzen gemeinsam eine ausgestattete Office-Fläche, haben aber keinen Anspruch auf einen festen Arbeitsplatz. Je nach Bedarf der Co-worker können sich diese tageweise oder gar stundenweise einen Arbeitsplatz anmieten.

Beim Desk-sharing handelt es sich um eine Organisationsform, bei der Angestellte ihren Arbeitsplatz im Firmengebäude täglich frei wählen dürfen. Unternehmen versprechen sich davon mehr Flexibilität sowie Kostenersparnis durch effiziente Ressourcennutzung. Diese Form des Sharings wird vor allem 2020 immer beliebter, da in den letzten Monaten viele Unternehmen gemerkt haben, dass Home-Office funktioniert und nicht pro Mitarbeiter auch jeweils ein eigener Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden muss.

Im Sharing-Mobilitätssektor wird zwischen Car-Sharing und Ride-Sharing differenziert. Ride-Sharing bedeutet, dass Person A mit ihrem Auto von Hamburg nach Berlin fährt und um sich die Spritkosten zu teilen, noch weitere Personen mitnimmt. Hier werden Plattformen wie BlaBlaCar zwischen Privatpersonen für eher längere Strecken genutzt.

Car-Sharing hingegen bedeutet, dass man zum Beispiel innerhalb Hamburgs von A nach B möchte und sich für diese kürzere Strecke ein Auto von einem Car-Sharing Unternehmen leiht.

Wie sozial ist Sharing denn nun?

Wie der Name Sharing-Economy bereits verrät, geht es nicht um Selbstlosigkeit und Nächstenliebe, sondern um Wirtschaft und Geschäft. Wenn Sharing sich von einem sozialen Hintergrund zu einem profitablen Geschäftsmodell wandelt, kann dies zu einer Kommerzialisierung zwischenmenschlicher Beziehungen führen. Die Mitarbeiteranzahl der Sharing-Plattformen ist außerdem deutlich geringer verglichen mit traditionellen Unternehmen der jeweiligen Sektoren.

Als weiterer sozialer Aspekt wird die Möglichkeit einer zusätzlichen Einkommensquelle angeführt, von denen Geringverdienende ebenfalls profitieren könnten, da Sharing-Plattformen für jeden zugänglich sind. Dies setzt jedoch voraus, dass über Eigentum verfügt wird, welches anderen zur Verfügung gestellt werden kann. Die Möglichkeiten vom Sharing tragen somit kaum zur Verringerung von Einkommensunterschieden bei.

Andererseits können positive Verteilungseffekte entstehen, da die Nutzung vieler Güter durch Sharing-Plattformen erleichtert wird und der Zugang zu diesen überhaupt erst ermöglicht wird. Die neuen Möglichkeiten zur gelegentlichen kostengünstigen Nutzung könnten so insbesondere Personen mit niedrigem Einkommen oder wenig Besitz zugutekommen. Durch Sharing, etwa eines Fahrzeugs, wird die Deckung bestimmter Bedürfnisse (ich möchte von A nach B) ermöglicht, ohne die erforderlichen Investitionen eines Autos, Versicherung und Steuern.

Welchen Impact hat die Sharing-Economy auf die Zukunft?

Sharing ist in anderen Ländern, zum Beispiel USA, zwar schon wesentlich bekannter als in der DACH-Region, jedoch wird auch hier in den nächsten Jahren die Nutzung solcher Sharing Plattformen steigen: Zunehmende Internetnutzung der älteren Bevölkerung, steigender Bekanntheitsgrad der Sharing-Plattformen und die steigende Angebotsvielfalt tragen maßgeblich dazu bei. Die digitalen Sharing-Vermittlungsplattformen stoßen auf großes Interesse und Investitionsbereitschaft am Kapitalmarkt. Das zusätzliche Wachstum durch den zusätzlichen Beitrag privater Anbieter geht auch zu Lasten traditioneller Marktteilnehmer.

  • Uber ist das erfolgreichste Mobilitätsunternehmen, ohne ein einziges Fahrzeug zu besitzen.
  • AirBnB ist das erfolgreichste Unterkunftsunternehmen, ohne eine einzige Immobilie zu besitzen.

Inwiefern es in Zukunft neue oder angepasste Gesetze braucht, bezüglich Steuern oder Sicherheitsstandards, lässt sich kaum abschließend sagen. Traditionelle Unternehmen, die nicht vorhaben ins Sharing-Business mit einzusteigen, sollten jedoch nicht darauf hoffen, dass staatliche Regulierungen den Aufschwung der Sharing-Economy bremsen könnte. Es ist unwahrscheinlich, dass Sharing durch Regulierungen geschwächt wird. Dazu ist der Mehrwert auf Anbieter- und Nutzerseite zu enorm. Ebenfalls wenig sinnvoll ist es, die Sharing-Economy „auszusetzen“ und zu hoffen, dass es sich hierbei nur um einen kurzfristigen Trend handelt. Traditionelle Geschäftsmodelle sollten überdacht oder alternative Geschäftszweige erschlossen werden. Wer Sharing immer noch als Trend abtun will, verschließt die Augen vor der Zukunft.

 

Text- und Bild-Quelle: fernstudium.study (Autorin: Wiebke Adler, LinkedIn-Profil)

Wo gibt es die echten Online-MBA-Programme?

Ein MBA-Studium (Master of Business Administration) setzt bereits Berufserfahrung voraus. Deswegen stellt sich bei MBA-Kandidaten oft die Frage, ob das weiterführende Management-Studium auch neben dem Job absolviert werden kann. Idealerweise komplett online, mit digitaler Wissensvermittlung und Online-Interaktion. Und ohne Präsenzpflicht in Wochenendseminaren.

Bitte beachten

Man sollte sich nie auf die bloße Bezeichnung „online“ verlassen. Manche Anbieter nennen ihre alten Fernstudiengänge heute „Online-Studium“. Daher genau prüfen: Willst Du mit Videolektionen studieren oder sind auch Textskripte akzeptabel? Bekommst Du 100% digitale Übermittlung oder gibt es Pflichtseminare?

Prüfe auch den akademischen Titel, den das Studium verleiht. Ist es wirklich der gewünschte MBA-Grad, mit dem Du bei Arbeitgebern punkten willst? Ist der Studiengang akkreditiert (vor allem bei internationalen Anbietern)?

Echte Online-MBAs

Vollständige Online-MBAs im Stil der erfolgreichen MOOCs (massive open online courses) sind derzeit noch in der Entstehungsphase. Hier spielen digitale Videolektionen, Online-Interaktion über Diskussionsforen, Live-Webinare und auch digitale Business Cases und Prüfungen eine Rolle.

Bei den führenden Online-Kursplattformen tut sich einiges:

  • Der weltweit wichtigste Anbieter von Online-Kursen, Coursera, bietet ein Online-MBA-Programm an. Das iMBA genannte Online-Studium verleiht den Abschluss der University of Illinois. Das Studium enthält Specializations, also Kursserien zu verschiedenen Themen. Dazu kommt die Online-Interaktion rund um das Studium.
  • International dicht auf den Fersen von Coursera ist der Anbieter edX, der als Online-Plattform für Kurse aus Harvard und des MIT bekannt wurde. Auch hier wurde kürzlich ein eigenes Online-MBA-Studium entwickelt, was inzwischen zur Einschreibung bereitsteht.
  • Und auch der europäische Online-Kursanbieter FutureLearn aus Großbritannien entwickelt gemeinsam mit der englischen Coventry University ein digitales MBA-Programm.

Doch auch mit bestehenden Kursangeboten von Business Schools gibt es flexible Lernmöglichkeiten im Internet:

Ein Online(?)-Fernstudium

Bei den Fernstudiengängen besteht die Frage der Abgrenzung zwischen echten Online-Inhalten und eher traditionellen Fernstudium-Strukturen.

Nicht immer wird auf Präsenzseminare verzichtet – und auch die Studienunterlagen werden teils als Textskript statt im Videoformat bereitgestellt. Man sollte daher eine genaue Prüfung der Studienform vornehmen und selbst entscheiden, welche Online-Elemente unverzichtbar sind. Pflichtseminare behindern zwar die Flexibilität, können aber für Networking-Zwecke interessant sein.

Bei Unklarheiten vor der Einschreibung auf eindeutige Auskünfte der Anbieter-Hotlines bestehen!

Bekannte MBA-Programme in Deutschland, die mit dem Online-Etikett versehen werden, sind unter anderem:

  • Die IUBH Internationale Hochschule mit einem als „Fernstudium / Onlinestudium“ bezeichneten Angebot, das allerdings auch einzelne Präsenzanteile enthält und auf Deutsch oder Englisch absolviert werden kann;
  • Die SRH Fernhochschule / Mobile University, deren Master of Business Administration mit Präsenzveranstaltungen auf freiwilliger Basis arbeitet.

Da der Master of Business Administration im englischsprachigen Raum entstand, gibt es dort eine unendliche Vielfalt von Fern- und (teils) Online-Angeboten. Beispiele sind:

  • Die britische Open University (entspricht der deutschen Fernuni Hagen), deren MBA-Fernlehrprogramm bereits über 25.000 Studenten absolviert haben (zum Studiengang);
  • Die Warwick Business School, die in entsprechenden Rankings relativ gute Plätze belegt hat (zum Studiengang);
  • Die amerikanische George Washington University, bei der ein Online- oder Hybridformat gewählt werden kann (zum Studiengang);
  • Die englische University of Birmingham, die ebenfalls ein 100%iges Online-Lernerlebnis verspricht (zum Studiengang).

Das Online-MBA-Ranking der Financial Times

Für eine qualitative Wertung der internationalen Online-Angebote eignet sich das bekannte Ranking der Financial Times. (Hinweis: die Ranking-Tabelle muss einige Sekunden laden.) Dort werden jedes Jahr die wichtigsten Business Schools der Welt mit ihren Management-Studiengängen verglichen. Über einen Filter kann der Online-Anteil am gesamten Lehrangebot der MBA-Programme dargestellt werden. Trotzdem empfiehlt sich auch hier eine eigene Überprüfung der Unterrichtsformen!

Wichtige MBA-Inhalte (ohne Abschluss)

Wer sich lediglich für eine inhaltliche Weiterbildung im gehobenen Managementbereich interessiert, aber keinen akademischen Grad anstrebt, kann mit videobasierten Online-Kursen einiges erreichen:

  • Die Kernbausteine eines MBA-Studiums gibt es beispielsweise in einer Online-Kursserie der University of Maryland bei edX. Hier lernt man zu Themen wie Marketing, Buchhaltung, Leadership und Strategie über einzelne Videokurs-Blöcke verteilt.
  • Der ehemalige Goldman Sachs-Banker und Venture Capital Manager Chris Haroun bietet die aus seiner Sicht wichtigsten MBA-Inhalte in einem kurzen Online-Crashkurs bei Udemy an. Hier sind 8 Stunden Videolektionen und weiterführende Inhalte verfügbar. (Originalversion auf EnglischVersion auf Deutsch)
  • Ein Online-Projekt, das einigen Medienrummel verursachte, ist der sogenannte No-Pay-MBA. Dort versuchte eine Online-Studentin, sich mit der Kombination kostenloser Videokurse einen individuellen Studiengang zusammenzustellen. Der Haken dabei: Die ersten Kosten entstehen sofort, da das Buch mit der entsprechenden Anleitung zunächst erworben werden soll.
  • Ähnlich funktioniert auch das MBA-Programm von Smartly. Hier werden kostenlose Inhalte zur Verfügung gestellt, allerdings ist die Zulassungsquote für Studierende mit weniger als 10% der Bewerber sehr restriktiv. Das Programm ist zudem bisher nicht akkreditiert, es entspricht also nicht einem vollwertigen Universitäts-MBA.

Vorbereitungskurse: Die eigene MBA-Performance verbessern

Eine weitere Möglichkeit, das Internet für ein erfolgreiches Management-Masterstudium einzusetzen, sind ergänzende Kurse zur Studienvorbereitung. Hier sind vor allem die Online-Kursserien der University of London bei Coursera sowie der Imperial College Business School bei edX erwähnenswert. Die dort gelehrten Grundlagen zu Finanzen, Statistik, Mathematik und weiteren Basisthemen können auch für reguläre BWL-Studenten eine relevante Lernmöglichkeit sein. Für Studienvorhaben auf Englisch stehen zudem natürlich digitale Sprachtrainings im akademischen Englisch oder Business Englisch bereit.

Kurse zum GMAT und Zulassungsverfahren

Schließlich kann man Online-Kurse auch bereits vor Studienbeginn für eine erfolgreiche Bewerbung nützen. So kann man beispielsweise Tipps zum Zulassungsverfahren der Business Schools erhalten. Oder auch an einem Online-Training zur Verbesserung des eigenen GMAT Scores teilnehmen.

Fazit:

  1. Klarer Vorteil der Online-Programme sind die zeitliche und räumliche Flexibilität. Zudem sind die Kosten oft geringer als vor Ort an der Business School. Als Zusatzqualifikation für den Lebenslauf kann der Titel so auch neben dem Beruf erworben werden. Nachteilig können dabei verminderte Networking-Möglichkeiten sein.
  2. Echte Online-MBAs gibt es bereits, die meisten Angebote bestehen jedoch aus der Weiterentwicklung klassischer Fernstudiengänge. Die genauen Online-Anteile unterscheiden sich stark zwischen den Anbietern.
  3. Wieviel Online-Anteil man in seinem Studium haben will, ist oft eine Entscheidung zwischen größerer Studienflexibilität und mehr persönlichen Netzwerkkontakten. Zumindest hinsichtlich der Studienmaterialien werden jedoch Anbieter mit modernen Online-Ressourcen (inkl. Videolektionen) oft bevorzugt.
  4. Für reine Management-Weiterbildungszwecke können sich auch hochwertige Online-Kurse eignen. Dann jedoch ohne den formellen akademischen Master-Abschluss.

 

Text-Quelle: edukatico.org

Bild-Quellen: mcelpeth, rawpixel/pixabay

MBA oder EMBA: Was ist das Richtige für Sie?

Es gibt Hunderte von akkreditierten EMBA- und MBA-Programmen, die von Business Schools rund um den Globus angeboten werden, aber bevor sich angehende Student*innen für eines der beiden entscheiden, ist es wichtig zu wissen, wie sie sich unterscheiden.

Häufig wird der EMBA (Executive Master of Business Administration) fälschlicherweise für eine bessere Form des MBA-Studiums gehalten. In Wirklichkeit haben beide Programme das gleiche Gütesiegel und den gleichen Wert nach dem Abschluss. Was sie voneinander unterscheidet, ist ihr Zweck und ihre Form der Vermittlung, was zu zwei völlig unterschiedlichen Erfahrungen führt.

Zulassungsvoraussetzungen

Die beiden Studiengänge richten sich an Berufstätige in unterschiedlichen Stadien ihrer Karriere und unterscheiden sich daher in ihren Zulassungsvoraussetzungen. EMBAs richten sich an Führungskräfte mit umfangreicher Berufserfahrung – in der Regel im Bereich von 10 bis 15 Jahren – so dass sich EMBA-Kandidat*innen durch die Vielfalt und Qualität ihrer bisherigen Berufserfahrung von anderen Bewerber*innen abheben. Da außerdem davon ausgegangen wird, dass EMBA-Bewerber*innen im Laufe ihrer Karriere bereits umfangreiche betriebswirtschaftliche Kenntnisse erworben haben, werden nicht immer standardisierte Aufnahmeprüfungen verlangt, obwohl einige Schulen ihre eigenen Tests durchführen, während andere eine Version des GMAT für EMBA-Bewerber*innen entwickelt haben.

Für ein Vollzeit-MBA-Studium wird mehr Wert auf die GMAT-Punktzahl gelegt (zusätzlich zu den Bewerbungsaufsätzen), um die Kandidat*innen während des Auswahlverfahrens zu differenzieren. Wenn es um Management-Erfahrung geht, ist es am üblichsten, dass Vollzeit-MBA-Programme zwischen drei und fünf Jahren Berufserfahrung voraussetzen, obwohl dies je nach Studienort variieren kann.

MBA- und EMBA-Programme von erstklassigen Schulen verlangen mindestens ein, wenn nicht sogar mehrere Empfehlungsschreiben für die Zulassung. Für den Executive MBA ist der Nachweis, dass der Bewerber*innen bei der Aufnahme des Studiums von seinem jetzigen Arbeitgeber unterstützt wird, besonders wichtig, da die Work-Study-Bilanz den Erfolg des Bewerbers/der Bewerberin im Programm (und bei der Arbeit) beeinflussen wird. Dies gilt sowohl für Bewerber*innen, die von ihrem Arbeitgeber gesponsert werden, als auch für diejenigen, die nicht gesponsert werden, denn die Chancen stehen gut, dass ein EMBA-Programm eine gewisse Flexibilität oder sogar Freistellung für die Teilnahme am Unterricht erfordert.

Außerdem müssen internationale Studierende für beide Programme ihre Englischkenntnisse mit einem Test wie dem TOEFL (Test of English as a Foreign Language) nachweisen, da die meisten Programme auf Englisch unterrichtet werden, wenn auch mit Ausnahmen sowohl für den MBA als auch für den EMBA.

Programmdauer, Tempo und Curriculum

Obwohl die Dauer eines Vollzeit-MBAs und eines Executive MBAs von Schule zu Schule variiert, besteht der Hauptunterschied darin, dass der EMBA in Teilzeit absolviert wird und auf Berufstätige zugeschnitten ist. EMBA-Student*innen bleiben im Großen und Ganzen in ihrer derzeitigen Position auf Vollzeitbasis, wobei ein Teil des Lernens per Fernstudium und/oder online stattfindet. Der persönliche EMBA-Unterricht findet an Abenden, Wochenenden und/oder Intensivwochen statt – je nach Schule und Format, das die Kandidat*innen wählen – und einige Kurse können sogar an verschiedenen Orten auf der Welt stattfinden.

Was das Tempo angeht, so neigen EMBA-Student*innen dazu, in kürzeren, intensiveren Intervallen als ihre MBA-Kollegen zu arbeiten, um die Ablenkung von ihren regulären Arbeitsplänen zu minimieren. Vollzeit-MBA-Student*innen haben im Vergleich dazu einen so anspruchsvollen Zeitplan, dass von einer Beschäftigung außerhalb des Programms abgeraten wird. Metaphorisch gesprochen kann ein EMBA als eine Reihe von Sprints gesehen werden, während der MBA mit einem Marathon verglichen werden kann.

Während sowohl EMBA- als auch MBA-Studiengänge den gleichen Kernstoff abdecken, bieten EMBA-Programme tendenziell weniger Wahlfächer an und die Student*innen müssen die meisten Kurse gemeinsam belegen. Daher genießen MBA-Student*innen oft mehr Freiheit bei der Wahl ihrer Kurse und haben im Allgemeinen eine größere Auswahl an Optionen, z.B. durch die Möglichkeit, eine Konzentration/Spezialisierung oder einen Track zu belegen. Es gibt aber auch gezielte EMBAs für diejenigen, die sich auf dieser Ebene spezialisieren wollen, z. B. in den Bereichen Familienunternehmen, Gesundheitswesen und Nachhaltigkeit.

Gebühren und Kapitalrendite (Return on Investment)

Wie wir gesehen haben, ist ein wesentlicher Unterschied zwischen traditionellen Vollzeit-MBA-Programmen und Executive-MBA-Programmen, dass EMBA-Abschlüsse in Teilzeit absolviert werden. Dies hat erhebliche finanzielle Auswirkungen, da EMBA-Student*innen während des Studiums ein Vollzeitgehalt verdienen können und nicht die gleichen Kosten für eine feste Unterkunft haben wie Vollzeit-Student*innen, die für ihr MBA-Programm möglicherweise umziehen müssen.

Traditionell wurden bei vielen EMBA-Kandidat*innen die Studiengebühren zum größten Teil oder ganz von ihrem Arbeitgeber übernommen, da diese Form des Sponsorings als lohnende Investition für die Ausbildung von Führungskräften angesehen wurde, die dann die neu erworbenen Fähigkeiten in ihrer Arbeit anwenden konnten. Diese Form des Sponsorings gibt es nach wie vor, aber in den letzten Jahren finanzieren immer mehr Student*innen ihr EMBA-Studium selbst, was dazu geführt hat, dass mehr Schulen jetzt EMBA-Stipendien anbieten. Diejenigen Student*innen, die von einem Unternehmen finanziert werden, müssen sich unter Umständen nach Abschluss des Studiums für einige Jahre an das Unternehmen binden.

Im krassen Gegensatz dazu sind Vollzeit-MBAs überwiegend selbstfinanziert, und die meisten Jahrgänge enthalten nur einen kleinen Anteil an geförderten Student*innen. Dafür gibt es eine Vielzahl von Stipendien, die sowohl von privaten Unternehmen und Organisationen als auch von den Schulen selbst vergeben werden.

Sowohl MBA- als auch EMBA-Absolventen können nach ihrem Abschluss eine Gehaltserhöhung erwarten, wenn auch in unterschiedlichem Maße. EMBA-Absolventen konnten laut QS Global EMBA Rankings 2019 einen durchschnittlichen Gehaltsanstieg von 38,5 Prozent verzeichnen; MBAs hingegen – die in der Regel viel mehr zu gewinnen haben, da sie sich in einem früheren Stadium ihrer Karriere befinden – konnten laut einem QS ROI-Bericht von 2018 über die Erfahrungen der Absolventen von Schulen in ganz Nordamerika einen Gehaltsanstieg von 64 Prozent verzeichnen.

Netzwerk und Lebensstil

Ein Großteil des intrinsischen Nutzens eines Programms hängt mit dem Lebensstil und dem Netzwerk zusammen, dem die Student*innen während ihres Studiums ausgesetzt sind. Das Netzwerk ist besonders wichtig in EMBA-Programmen, in denen der enge Austausch innerhalb kleinerer Kohorten sowie mit Alumni im Vordergrund steht. Ein traditionelles Vollzeit-MBA-Programm bietet dagegen eher ein intensives studentisches Erlebnis. Das Leben auf dem Campus oder in der Nähe des Campus bedeutet, dass die Student*innen mehr Möglichkeiten haben, sich an außerschulischen Aktivitäten zu beteiligen.  Clubs, Sport, Konferenzen und von Student*innen organisierte Veranstaltungen ermöglichen es den Student*innen, eine große Gruppe von Gleichaltrigen kennen zu lernen.

Eine andere Sache, die man bedenken sollte, ist, wer die eigenen Kommilitonen sein werden, da man bei beiden Programmen einen beträchtlichen Teil der Zeit in einer Kohorte verbringen wird. Während MBA-Student*innen damit rechnen können, Mitschüler zu treffen, die im Durchschnitt 28 Jahre alt sind, sind EMBA-Student*innen im Durchschnitt 38 Jahre alt. Die Kandidat*innen sollten diesen Faktor berücksichtigen, wenn sie hoffen, mit Gleichaltrigen zusammenzukommen, mit denen sie mehr gemeinsam haben könnten.

Ob sich Student*innen für einen EMBA oder einen MBA entscheiden, hängt in erster Linie von ihren Lebensumständen ab. Es gibt zwar keine feste Regel, aber EMBA-Bewerber*innen sind in der Regel älter und wollen ihr vorhandenes Wissen mit greifbaren, unmittelbaren Erkenntnissen bereichern. Im Gegensatz dazu befinden sich Vollzeit-MBA-Bewerber*innen in der Regel in einer früheren Phase ihrer Karriere und sind daher eher darauf aus, ihre Fähigkeiten zu vervollständigen und neue Karrieremöglichkeiten zu erkunden. Also, wo sehen Sie sich selbst?

Ob sich Student*innen für einen EMBA oder einen MBA entscheiden, hängt in erster Linie von ihren Lebensumständen ab. Es gibt zwar keine feste Regel, aber EMBA-Bewerber*innen sind in der Regel älter und wollen ihr vorhandenes Wissen mit greifbaren, unmittelbaren Erkenntnissen bereichern. Im Gegensatz dazu befinden sich Vollzeit-MBA-Bewerber*innen in der Regel in einer früheren Phase ihrer Karriere und sind daher eher darauf aus, ihre Fähigkeiten zu vervollständigen und neue Karrieremöglichkeiten zu erkunden. Also, wo sehen Sie sich selbst?

 

Text- und Bild-Quelle: topmba.com

Versteckte MBA-Perlen: Business Schools mit besseren Beschäftigungsquoten als mit einem Abschluss an der Harvard oder Stanford University

Wenn man über MBA-Programme nachdenkt, dann denkt man auch automatisch, dass man mit dem Abschluss in einem Job landet, der besser ist als der, den man bereits hat. So mag es überraschen, dass die beiden Giganten der MBA-Ausbildung, die Harvard Business School und die Stanford Graduate School of Business, bei der Vermittlung ihrer jüngsten Absolvent*innen in Jobs hinter einer ganzen Reihe von Business Schools zurückbleiben.

Tatsächlich hatte eine knappe Mehrheit der Schulen – 51, um genau zu sein – in den Top 100 MBA-Programmen von U.S. News im vergangenen Jahr bessere Vermittlungsquoten innerhalb von drei Monaten nach dem Abschluss als die Harvard Business School, und 44 der Top 100 hatten mehr ihrer MBA-Absolvent*innen in Jobs vermittelt als Stanford. Viele der Schulen, die HBS und GSB übertrafen, sind nicht unbedingt die bestbewerteten Programme. Vielmehr handelt es sich um Schulen, die von vielen MBA-Kandidat*innen eher übersehen und unterschätzt werden.

Wer hätte zum Beispiel jemals gedacht, dass das McCoy College of Business der Texas State University oder das Ivy College of Business der Iowa State University Harvard und Stanford bei den Jobraten in den Schatten stellen würden. Doch mitten in der Pandemie im letzten Jahr hatten 100 % der MBAs von McCoy drei Monate nach ihrem Abschluss einen Job, während an der Iowa State University 96,6 % der MBA-Absolvent*innen zum gleichen Zeitpunkt eine Anstellung hatten.

MBA-Job-Raten, die Harvard und Stanford weit hinter sich lassen

Und wie sahen die Beschäftigungsquoten im Vergleich zu Harvard und Stanford aus? An der HBS hatten nur 82,5 Prozent der MBAs drei Monate nach ihrem Abschluss einen Job – 17,5 Prozentpunkte unter der Texas State und 14,1 Prozentpunkte unter der Iowa State. In Stanford, wo 85,3 % der Class of 2020 einen Job hatten, hatten die McCoy MBAs einen Vorsprung von 14,7 Prozentpunkten bei der Jobvergabe, während die Ivy MBAs einen Vorsprung von 11,3 Prozentpunkten gegenüber der GSB hatten. Vergessen wir nicht, dass Stanford im Epizentrum der immer noch boomenden Tech-Industrie des Silicon Valley liegt, weit entfernt von San Marcos in Texas oder Ames in Iowa.

Sicher, die Jobs, die MBAs an diesen versteckten Juwelen annehmen, sind nicht so hoch bezahlt, aber diese Absolventen mussten auch nicht tief in die Tasche greifen, um die Studiengebühren von Harvard und Stanford zu bezahlen. In manchen Fällen sind die Abstriche bei Einstiegsgehalt und Bonus nicht einmal so groß, vor allem an solchen Business Schools wie Emory, Georgetown, Washington, Vanderbilt oder Rochester.

Und ja, Unternehmen wie McKinsey, Bain, Boston Consulting Group oder J.P. Morgan und Google führen keine Zoom-Interviews mit den MBA-Absolvent*innen der meisten dieser Schulen. Trotzdem: Wenn das Ziel eines MBA-Studiums darin besteht, innerhalb eines angemessenen Zeitraums nach dem Abschluss einen Job zu bekommen, dann gibt es viele Schulen, die ihre Student*innen besser vermitteln als die HBS und GSB.

Top 100 MBA Programme, mit denen innerhalb von 3 Monaten neun sogar zehn von zehn Absolvent*innen einen Job erhalten

Welche MBA-Programme haben Harvard und Stanford im vergangenen Jahr insgesamt in den Schatten gestellt? Dazu gehören die Simon Business School der University of Rochester und die Jindal School of Management der University of Texas in Dallas, die Owen Graduate School of Management der Vanderbilt University und das Scheller College of Business der Georgia Tech sowie die Chaifetz School of Business der North Carolina A&T State University und der St. Louis University.

Um ein Licht auf diese versteckten Perlen zu werfen, wurden die Beschäftigungsberichte der Business Schools durchforstet, um zu zeigen, wer die MBA-Programme, die allgemein als die besten gelten, an der Job-Front übertrifft. Es wurden dabei nur jene Programme berücksichtigt, welche neun oder mehr ihrer MBA-Absolvent*innen innerhalb von drei Monaten nach Studienbeginn erfolgreich in Jobs vermitteln konnten:

 

 

 

Text- und Bild-Quelle: poetsandquants.com

Die MBA-Prämie: Was MBAs über ein Berufsleben lang wirklich verdienen, wird Sie überraschen

Wie viel ist ein MBA wirklich wert?

Die meisten MBA-Bewerberinnen und -Bewerber machen bei der Beantwortung dieser Frage einen entscheidenden Fehler. Sie nehmen die Einstiegsgehälter von MBAs unter die Lupe, zücken ihren Taschenrechner und machen eine schnelle Return-on-Investment-Bewertung. Aber das Einstiegsgehalt nach dem MBA, auch wenn es höher ist als das, was Sie jetzt verdienen, ist nur der Anfang: Die wahre Rendite ist der Einfluss, den ein MBA auf Ihr Lebenseinkommen haben wird.

Eine neue, exklusiv für Poets&Quants durchgeführte Analyse von payscale, das Gehaltsdaten von Einzelpersonen über Online-Gehaltsvergleichstools sammelt, zeigt, dass der MBA – auch von Schulen, denen es an globalem oder nationalem Caché mangelt – ein saftiges siebenstelliges Einkommen über die Lebenszeit nach dem MBA bringt. MBA-Absolventinnen und -Absolventen der 50 besten Business Schools in den USA werden nach ihrem Abschluss und 35 Jahren Berufstätigkeit im Durchschnitt 5,7 Millionen Dollar in bar verdienen. Das sind 2,3 Millionen Dollar mehr als bei Absolventinnen und Absolventen mit nur einem Bachelor-Abschluss.

FÜNF MBAS BIETEN EIN LEBENSLANGES MEDIANES BARGELD-GEHALT VON MEHR ALS $8 MILLIONEN

Und wenn Sie das Glück hatten, Ihren MBA an einer der fünf Schulen – Harvard, Stanford, Berkeley, Dartmouth oder Virginia – zu machen, dann würde Ihr geschätztes Median-Gehalt über einen Zeitraum von 35 Jahren mehr als 8 Millionen Dollar betragen, so payscale. Da das Durchschnittsalter eines Harvard-Business-School-Absolventinnen und -Absolventen bei 29 Jahren liegt, bringt dieser 35-Jahres-Zeitraum eine Person bis auf ein Jahr an das Rentenalter von 65 Jahren heran.

Doch so hoch diese Zahlen auch sind, sie sind konservativ. Sie beinhalten keine aktienbasierten Vergütungen jeglicher Art, den Barwert von Rentenleistungen oder andere Sachleistungen, wie z. B. Gesundheitsvorsorge. Die von payscale entwickelten Schätzungen beziehen sich auf das Grundgehalt, Barprämien und Gewinnbeteiligungen in heutigen Dollar über einen Zeitraum von 35 Jahren und 20 Jahren. Sie sind keine Projektion des zukünftigen Verdienstes. Aber die Schätzungen zeigen, dass der MBA-Abschluss – trotz aller Zweifel an seinem Wert – einer der sichersten Wege zu einer lukrativen Karriere ist.

Die Quintessenz: Trotz der hohen Kosten des Studiums ist die langfristige Rendite der Ausbildung unumstritten. „Bildung sollte eine Traummaschine sein, durch die talentierte Studentinnen und Studenten von überall her kommen – und überall hingehen“, sagt Scott Beardsley, Dekan der Darden School of Business der University of Virginia. „Es stimmt zwar, dass ein MBA eine beträchtliche Investition ist, aber wenn man die Gehaltsdaten streng nach Dollar und Cent betrachtet, zeigt sich eine klare und überzeugende Rendite. Für diejenigen, die eine lebenslange, sinnvolle und wirkungsvolle Arbeit anstreben, gibt es wohl keine bessere Investition als eine Investition in die eigene Zukunft durch einen MBA, der eine Welt voller Möglichkeiten eröffnen wird.“

payScale nutzte seine Datenbank mit MBA-Absolventinnen und -Absolventen der 50 besten US-Schulen, um eine Schätzung des Median-Gehalts und der Boni über einen Zeitraum von 20 Jahren sowie von 35 Jahren zu berechnen – im Grunde ein lebenslanges Post-MBA-Einkommen. Die endgültige Liste der Top 50 MBA-Schulen repräsentiert 2.390 Absolventinnen und Absolventen mit einem Median von 41 Gehaltsprofilen pro Schule. Die für den Bericht verwendeten Daten wurden von April 2018 bis April 2021 erhoben.

HARVARD- UND STANFORD-MBAS ERZIELEN DAS HÖCHSTE EINKOMMEN

Zum größten Teil sind die Ergebnisse ziemlich genau das, was man erwarten würde: Die hoch gerankten, großen Marken-Schulen liefern tendenziell die höchsten Einkommen über einen Zeitraum von 20 Jahren. Die MBA-Absolventinnen und -Absolventen der Harvard Business School liegen mit einem mittleren Lebenseinkommen von $8.500.000 an der Spitze. Stanford MBA-Absolventinnen und -Absolventen folgen mit 8.330.000 Dollar, nur 170.000 Dollar weniger als ein Mitbewerber von der Ostküste.

Was viele überraschen mag: Die Wharton School der University of Pennsylvania liegt nicht auf dem dritten Platz. Stattdessen belegen die MBAs der Haas School of Business der UC-Berkeley mit 8.250.000 Dollar den dritten Platz, gefolgt von der Tuck School of Business des Dartmouth College mit einem Lebenszeitgehalt von 8.240.000 Dollar und der Darden School of Business in Virginia mit 8.200.000 Dollar – und das dank des Tech-Booms in der Bay Area. Wharton MBA-Absolventinnen und -Absolventen landeten mit einem Gesamteinkommen von 7.440.000 Dollar über den Zeitraum von 35 Jahren auf dem neunten Platz, hinter MIT Sloan, Northwestern Kellogg und der Johnson Graduate School of Management der Cornell University.

MBAs aus Harvard verdienten übrigens im Laufe ihres Lebens mehr als doppelt so viel wie die Gesamtpopulation der MBAs: 8,5 Millionen Dollar gegenüber 4,1 Millionen Dollar. Im Laufe ihres Berufslebens nach dem MBA haben die Absolventinnen und Absolventen mit einem HBS-Diplom außerdem mehr als 3 Millionen Dollar verdient als MBAs von der Whitman School of Management der Syracuse University, die schätzungsweise 5,0 Millionen Dollar verdienten, so die Analyse.

20-JAHRES-GEHÄLTER FÜR MBAS AN 15 BUSINESS SCHOOLS LIEGEN JETZT BEI ODER ÜBER 3 MILLIONEN DOLLAR

Als Poets&Quants diese Studie das letzte Mal im Jahr 2014 zusammen mit payscale durchführte, wurden die Gehälter über einen Zeitraum von nur 20 Jahren verfolgt. Damals hatten nur MBAs von zwei Business Schools – Harvard und Stanford – die 3-Millionen-Dollar-Grenze über einen Zeitraum von 20 Jahren überschritten. Nach der neuesten Erhebung liegen die MBAs von 15 Schulen über denselben Zeitraum von 20 Jahren bei oder über der 3-Millionen-Dollar-Grenze. Der Anstieg ist weniger auf die Inflation der letzten sieben Jahre zurückzuführen als auf die steigenden Einstiegsgehälter für MBA-Absolventinnen und -Absolventen nach der Großen Rezession. An der Dartmouth’s Tuck School zum Beispiel wird das 20-Jahres-Median-Gehalt jetzt auf 3.660.000 Dollar geschätzt, mehr als 950.000 Dollar mehr als im Jahr 2014 mit 2.703.000 Dollar.

Trotz vieler Diskussionen über den Wert des Studiums, da die Studiengebühren explodiert sind, zeigt die payscale-Analyse, dass der Return-on-Investment auf lange Sicht unbestritten ist, umso mehr in einer unvorhersehbaren, sich ständig verändernden Welt. „Wir alle wissen aus der finanziellen Optionstheorie, dass der Wert einer Option mit der Volatilität steigt“, fügt Beardsley hinzu. „Die Zukunft vieler Karrieren ist volatiler denn je, angetrieben durch technologische Disruptionen. Das transformative Lernen eines Darden MBA lehrt Sie, wie Sie mit dieser Ungewissheit umgehen können, und erhöht Ihren Optionswert. Daher kann der ROI eines Darden MBA sehr wohl nahe an einem Allzeithoch liegen.“

Letztlich liefert der payscale-Bericht den Beweis, dass die Marke wichtig ist. Schließlich können Bewerber diese Unterschiede schon bei der Graduierung sehen. MBAs von den höher gerankten Schulen erhalten typischerweise größere Gehaltspakete für den Einstieg in ihren Post-MBA-Job als diejenigen von Schulen, die weiter unten oder gar nicht gerankt sind.

„Es ist nicht überraschend, dass der Ort, an dem man seinen MBA macht, einen starken Zusammenhang mit dem Einkommenspotenzial hat“, sagt Robert Bruner, Beardsleys Vorgänger als Dekan. „Es gibt einen sich selbst verstärkenden Kreislauf in der Hochschulbildung: Bestimmte Schulen ziehen exzellente Studentinnen und Studenten an, was wiederum zu intensiver Rekrutierungsaktivität und hochbezahlten Angeboten führt. Die Beschäftigungsergebnisse machen es für diese Schulen einfacher, exzellente studentische Talente anzuziehen … und der Kreislauf geht weiter.“

 

Text- und Bild-Quelle: poetsandquants.com

Studieren ohne Abitur

Unser aktueller Blog-Artikel befasst sich mit einem Interview, das mit der Studentin Astrid Hill geführt wurde. Sie studiert an der Universität Koblenz-Landau Sozial- und Kommunikationswissenschaften, obwohl sie kein Abitur hat. Sie ist gelernte Erzieherin und hat einen Realschulabschluss. Nachfolgend erzählt sie Sara Pipaud, Campus-Reporterin und Mitglied des Uniblog-Teams, wie sie an die Uni Koblenz gekommen ist.

Du studierst ohne Abitur, was hast du davor gemacht?

Ich habe meinen Realschulabschluss 2012 in Hockenheim gemacht und danach eine Ausbildung zur Erzieherin in einer Kindertagesstätte begonnen. Die Ausbildung dauerte insgesamt vier Jahre. Nach dieser habe ich noch drei weitere Jahre in der Einrichtung als Teamleiterin gearbeitet. Zwischen der Ausbildung und meiner Anstellung habe ich noch ein Jahr als Au-pair in Irland verbracht, um meine Englischkenntnisse zu verbessern und Erfahrungen zu sammeln.

Wieso hast du dich im Anschluss noch für ein Studium entschieden?

Durch meine Arbeit als Teamleiterin habe ich gemerkt, dass mir organisatorische Aufgaben besonders viel Spaß machen und auch liegen. In dieser Position habe ich ein kleines Team geleitet, das aus sechs Personen bestand. Zusätzlich habe ich pädagogische Konzepte entworfen, Dienstpläne erstellt, Praktikanten eingelernt und mich nebenbei auch noch um die Kinder gekümmert. Durch diese Arbeit wurde mir bewusst, dass ich mich gerne fundierter mit dem Personalwesen auseinandersetzten und später lieber in einem Unternehmen in der Personalabteilung arbeiten würde. Ich will mehr über Kommunikation lernen und wie man Personal richtig anleitet und auswählt.

Wusstest du, dass dir deine Ausbildung ein Studium ermöglicht?

Nein, tatsächlich nicht. Ich habe von dieser Möglichkeit erst von einer Arbeitskollegin erfahren. Das war mir auch ganz neu. Ich glaube, Rheinland-Pfalz ist eines der wenigen Bundesländer, in denen dies möglich ist. Als ich davon erfahren habe, hat es mich natürlich sehr gefreut. Meistens ist es ja so, dass man nur mit Abitur studieren kann. Dass es auch ohne funktioniert, ist wirklich toll. Das Gehalt hat bei meiner Entscheidung für ein Studium tatsächlich keine Rolle gespielt. Mir ging es einfach um die Möglichkeit, mehr über den Bereich der Personalführung und des Personalwesens zu lernen.

Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium ohne Abitur?

In Rheinland-Pfalz muss das angestrebte Studium fachgebunden sein. Das heißt, es sollte schon in gewisser Weise dem Themengebiet der Ausbildung ähneln. Ich glaube, der Schnitt des Ausbildungszeugnisses muss zudem besser als 2,5 sein. Genauere Informationen zu den Voraussetzungen gibt es auf der Website für Landesrecht in Rheinland-Pfalz. Mit dem Bachelor Sozial- und Kommunikationswissenschaften hatte ich ziemlich viel Glück, da dieser sehr breit aufgestellt ist und einem dadurch viele Möglichkeiten für spätere Berufe eröffnet – eben auch in Richtung Personalwesen.

Bereitet dir das Studium Schwierigkeiten beziehungsweise glaubst du, es wäre dir mit Abi leichter gefallen?

Anfangs hatte ich schon Angst davor, nicht mithalten zu können, da ich einfach nicht wusste, wie hoch die Anforderungen sein würden. Nach dem ersten Semester kann ich jetzt allerdings sagen, dass meine Angst unbegründet war. Ich komme gut mit und habe auch meine erste Klausurenphase erfolgreich überstanden. Die Themen in meinem Studiengang unterscheiden sich deutlich von dem, was ich in der Schule gelernt habe. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlt oder dass ich eine Benachteiligung aufgrund meines Abschlusses habe. Gefühlt ist es eher ein “neues Lernen” als ein Anknüpfen an bereits Gelerntes. In meiner Ausbildung ging ich auch weiterhin zur Schule und habe viel zum Thema Quellenangaben, richtiges Zitieren und Texte verfassen gelernt. Daher denke ich nicht, dass ich schlechter im Studium abschneide als jemand mit Abitur.

Was hast du aus deiner Ausbildung mitgenommen?

Ich habe auf jeden Fall das Einhalten von Zeitplänen mitgenommen. An der Uni kontrolliert niemand, ob man seine Aufgaben erledigt oder ob man mitkommt. In der Ausbildung ist das anders. Da muss man alles erledigen, um dabei bleiben zu dürfen. Das Gleiche gilt für das Berufsleben. Auch dort gibt es eigentlich keine andere Option, als seine Aufgaben in der vorgegebenen Zeit zu erledigen. Durch diese Erfahrung bin ich nicht von den vielen Abgaben überfordert und komme gut mit. Die Möglichkeit, Klausuren oder Abgaben zu schieben, musste ich daher bisher auch noch nicht in Anspruch nehmen.

Hast du Tipps für andere, die einen ähnlichen Weg einschlagen wollen?

Ein Studium bietet mehr Struktur als man denkt. Die Hauptsache ist, dass man am Ball bleibt. Man sollte sich auf keinen Fall davon verunsichern lassen, kein Abitur zu haben. So lange man sich für das Fach interessiert und bereit ist, seine Zeit dafür zu investieren, kann man es auf jeden Fall schaffen. Vor der Finanzierung eines Studiums schrecken viele zurück, vor allem wenn man davor schon einmal ein geregeltes Einkommen hatte. Dieses wieder aufzugeben ist nicht einfach. Es gibt allerdings viele Möglichkeiten, sein Studium zu finanzieren. Zum Beispiel durch elternunabhängiges BAföG oder auch Stipendien für genau diesen Bildungsweg. Ich habe mich für ein Aufstiegsstipendium bei der SBB beworben. Diese fördern explizit diejenigen, die eine abgeschlossene Berufsausbildung haben und an diese ein Studium anschließen möchten. Das wichtigste bei diesem Weg ist, dass der Wille da ist. Ist dies der Fall, kann man alles schaffen.

 

Text- und Bild-Quelle: Blog Uni Koblenz Landau

Wie jedes Interview gelingt

Spätestens bei dem Schreiben der Master-Thesis kann es vorkommen, dass Studierende vor dem Problem stehen, ein Interview für ihre Arbeit durchführen zu wollen, aber keine Erfahrung in diesem Bereich mitbringen. Wie bereitet man sich am besten auf ein Interview vor? Was gilt es bei der Durchführung zu beachten? Und welche Rolle spielt die Nachbereitung, z.B. die Auswertung des Interviews oder dessen Verschriftlichung mit bestimmten Transkriptionsregeln?

Vorbereitung ist das A und O

Wenn Sie vorhaben, ein Interview durchzuführen, ist es wichtig, frühzeitig mit der Planung anzufangen, besonders, da es von Ihrem Interviewpartner abhängig ist, ob und wann Sie das Interview führen können. Zudem sollte bereits die Wahl der richtigen Interviewpartner im Vorfeld gut überlegt und an Ihrem Erkenntnisinteresse ausgerichtet sein.

Und auch nach Vereinbarung eines Interviewtermins gilt: Vorbereitung ist das A und O. Damit Sie wirklich relevante Informationen erhalten, sollten Sie sich fragen, was das Erkenntnisziel Ihres Interviews ist, wie Ihr Gesprächspartner dazu beitragen kann und was hierfür thematisiert werden sollte, wobei eine Themeneingrenzung sinnvoll ist. Erstellen Sie sich außerdem einen Interviewleitfaden als Orientierungshilfe während des Interviews, mithilfe derer Sie den roten Faden beibehalten können. Um zudem während des Interviews in kein Fettnäpfchen zu treten, ist eine umfangreiche Recherche über das Thema und über Ihren Interviewpartner im Vorfeld sehr ratsam.

Darüber hinaus sollten die Umstände berücksichtigt werden, in denen das geplante Interview stattfinden soll. Falls beispielsweise technisches Equipment benötigt wird, sollten Sie sich frühzeitig um dieses kümmern. Hierfür ist ebenfalls relevant zu wissen, ob das Interview persönlich oder auf technischem Wege (z.B. über Skype oder über ein Telefonat) stattfinden wird. Jedenfalls gilt, dass Sie stets auf eine stille und ablenkungsfreie Umgebung achten sollten. Zudem sollte bereits vor dem Interview geklärt werden, wie viel Zeit der Interviewte für das Interview hat und wie lange das Interview sein soll. Hierbei sollte beachtet werden, dass Interviews grundsätzlich nicht länger als 1-1,5 Stunden sein sollten, da sonst die Konzentration nachlässt. Zudem sollte sicherheitshalber insgesamt immer etwas mehr Zeit als eigentlich benötigt eingeplant werden.

Die richtige Durchführung

Die richtige Durchführung des Interviews hängt teilweise davon ab, wo und wie das Gespräch stattfindet. Dennoch gibt es einige Tipps, wie Sie das Interview bestmöglich durchführen können:

  • Ständiger Augenkontakt und eine offene Körperhaltung
  • Aufmerksamkeit und Interesse signalisieren
  • Eine entspannte Gesprächsatmosphäre schaffen (z.B. durch Small Talk vor dem eigentlichen Interview)
  • Mit einfachen und nicht kontroversen Fragen einsteigen
  • Möglichst offene Fragen stellen, die den Interviewten zum Erzählen animieren
  • Dennoch immer nur eine Frage zur Zeit stellen und ausreichend Zeit zum Antworten lassen
  • An den Leitfragen orientieren, dabei aber flexibel bleiben und Fragen eventuell an den Konversationsverlauf anpassen
  • Eine Audio- oder Videoaufzeichnung des Interviews machen, da so eine Nachbereitung leichter fällt

Wichtig: Bereits vor dem Interview sollte am besten in schriftlicher Form die Zustimmung der Interviewten zur Weiterverarbeitung der Daten und zu einer möglichen Aufzeichnung des Interviews eingeholt werden!

Nur mit einer guten Nachbereitung hat das Interview auch einen Mehrwert

Was auf keinen Fall vernachlässigt werden sollte, ist eine gute Nachbereitung des Interviews, um die erhaltenen Informationen auch auswerten und nutzen zu können. Hierfür gibt es je nach Zweck des Interviews unterschiedliche Vorgehensweisen. Eine gute Möglichkeit ist eine Transkription des Interviews, also die Verschriftlichung der Video- oder Audioaufzeichnung. Es gibt unterschiedliche Arten, wie eine derartige Transkription aussehen und nach welchen Transkriptionsregeln sie erfolgen kann.

In jedem Fall sollte allerdings genügend Zeit eingeplant werden, da man, so eine Faustregel, ohne Übung im Durchschnitt mindestens vier Minuten benötigt, um eine Minute der Audiodatei zu transkribieren. Will man sich diese Zeit sparen, kann auf professionelle Anbieter wie beispielsweise den deutschen Marktführer abtipper.de zurückgegriffen werden, die die Transkription gegen eine Gebühr übernehmen. Die Nutzung eines solchen Anbieters ist unproblematisch und als Unterstützung für eine Abschlussarbeit auch ohne weiteres zulässig.

Da in diesem Blogbeitrag allerdings nur sehr zusammengefasst über Interviews berichtet werden kann, ist es ratsam, sich genauer mit der breit gefächerten Thematik auseinanderzusetzen. Neben vielen Internetseiten findet sich auch ein großes Angebot an Literatur, das sich mit diesem Thema auseinandersetzt. So sind beispielsweise viele weitere hilfreiche Tipps rund um das Durchführen von Interviews und das Transkribieren in einem kostenlosen E-Book von abtipper.de gesammelt, welches Sie unter hier herunterladen können.

 

Text-Quelle: Autorenteam

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Corona als digitaler Brandbeschleuniger – diese IT-Skills sind gefragter denn je!

Homeoffice, Videokonferenzen, digitaler Unterricht und vermehrte Online-Einkäufe – die Coronakrise hat vielen Unternehmen offenbart, wo die Präferenzen für die Zukunft liegen. Durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie ist auf dem Arbeitsmarkt einiges in Bewegung gekommen. Dabei sind es vor allem Unternehmen und Fachkräfte, die sich während und nach der Corona-Pandemie völlig anderen Anforderungen stellen müssen. Die Coronakrise hat die Digitalisierung in vielen Bereichen der Arbeitswelt nur noch weiter vorangetrieben. Durch die veränderten Bedingungen hat sich der Alltag sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher vollständig verändert. Der Alltag findet heute zunehmend in der digitalen Welt statt. Die Entwicklung von Apps, Cyber Security und Big Data sind zu wichtigen Themen für Unternehmen aufgestiegen. Viele diese Veränderungen werden auch nach der Zeit der Coronakrise weiter bestehen bleiben, so dass die Coronakrise als digitaler Brandbeschleuniger bezeichnet werden kann.

Es sind nun ganz andere Fähigkeiten in Unternehmen gefragt, um sich weiter zukunftsweisend aufzustellen und nach der Coronakrise auf die veränderten Bedürfnisse von Verbrauchern gewappnet zu sein. So haben sich die Anforderungen für kleine Betriebe und Unternehmen schlagartig verändert. Wer weiterhin etwas verkaufen will, braucht eine entsprechende Webseite im Internet. Das Kaufverhalten von vielen Verbrauchern hat sich zunehmend auf den Online-Markt verlegt. Wer jetzt nicht die richtigen Maßnahmen ergreift, hat es schwer die aktuelle Krisensituation zu überstehen. Demnach gibt es aktuell ganz andere Kompetenzen und Fähigkeiten, die für Unternehmer gefragt sind. Denn vor allem Fachkräfte aus dem IT-Bereich stehen derzeit besonders im Fokus von vielen Unternehmen. Welche IT-Fähigkeiten und Kompetenzen den Ton auf den Arbeitsmarkt angeben werden, haben wir Ihnen im Folgenden erläutert. So erhalten Sie einen Überblick von Future-Skills, die in den nächsten Jahren für viele Unternehmen zu einem wichtigen Teil der Unternehmensaufstellung sein werden.

Betriebe und Unternehmen brauchen vor allem technisches Know-how

Bereits heute haben sich smarte Technologie in ganz verschiedene Bereiche des alltäglichen Lebens eingeschlichen. Durch die Coronakrise wurde die Nachfrage für digitale Kompetenzen nur noch verstärkt. So suchen derzeit viele Unternehmen nach Verstärkungen aus dem IT-Bereich. Doch sind gut ausgebildete Fachkräfte aus der IT-Branche weiter rar gesät. Mehr als 100.000 offene Stellen gibt es derzeit allein in Deutschland zu verzeichnen. Die Suche nach Unterstützung, um den Weg der digitalen Transformation zu gehen, kann demnach für viele Unternehmen zu einer echten Herausforderung werden.

So wenden sich viele Unternehmen mittlerweile an Agenturen zur IT-Personalberatung. Durch das große Netzwerk einer solchen IT-Personalberatung gelingt es Unternehmen und Fachkräfte aus dem IT-Bereich zusammenzuführen. Hier sind es vor allem die IT-Personalberater von ratbacher.de, die Unternehmen eine große Hilfe sein können. Mit einem Netzwerk aus über 65.000 ausgebildeten IT-Fachkräften, gelingt es Betrieben und Unternehmen genau die Unterstützung zu finden, die durch die veränderten Ansprüche in der Wirtschaft benötigt werden. Ob die Entwicklung einer cloudbasierten IT-Infrastruktur, der Gestaltung eines Online-Auftritts oder für die digitale Sicherheit eines Unternehmens, spielt dabei keine Rolle. So ist der Arbeitsmarkt im IT-Bereich derzeit gefragter denn je. Immer mehr Unternehmen wollen IT-Kompetenzlücken schließen und brauchen somit Verstärkung für ihren IT-Bereich.

Diese IT-Fähigkeiten sind aktuell besonders gefragt

Die Karriereaussichten für IT-Fachkräfte könnten aktuell kaum besser sein. Viele Unternehmen suchen händeringend nach hochqualifizierten Mitarbeitern aus der IT-Branche. Die Möglichkeiten zur Ausbildung von Führungsfachkräften in IT-Branche sind dabei sehr umfassend und auf ganz spezielle Bereiche verteilt. So werden aktuell besonders Fachkräfte aus der IT-Branche in diesen Bereichen gesucht:

  • IT-Projektmanager
  • Data Scientists
  • IT-Anwendungsbetreuer
  • IT-Security Experten

Zudem versuchen viele Unternehmen im Zuge der digitalen Transformation die Auslandskompetenzen zu stärken. Es ist für Unternehmen wichtiger denn je Fuß auf dem internationalen Markt zu fassen, um nicht von der Konkurrenz abgehängt zu werden. So stehen vielen Unternehmen große Veränderungen bevor, die sich nur in Verbindung mit dem notwendigen technischen Know-how bewältigen lassen.

Text-Quelle: Autorenteam

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Sollten mehr Business Schools die MBA-Gebühren einfrieren? Die Antworten der Zulassungsstellen sind überraschend.

Neu veröffentlichte Daten aus einer Umfrage unter Zulassungsbeauftragten von Business Schools legen nahe, dass die Unterstützung für ein Einfrieren der Studiengebühren unter den Schulleitern überraschend hoch ist, solange die Kurse virtuell abgehalten werden.

In diesem Monat kündigte die Dartmouth College Tuck School of Business an, dass sie die MBA-Studiengebühren für das Schuljahr 2021-2022 einfrieren wird – ein Schritt, der sicherlich von den ankommenden Studenten des Top-10-Programms begrüßt wird, wo ein kleiner Prozentsatz der Klassen voraussichtlich bis zum Frühjahr persönlich unterrichtet wird. Tuck – die mit 77.500 Dollar jährlich die höchsten Studiengebühren aller Top-25-Business-Schulen in den USA im letzten Herbst hatte – ist nur die jüngste führende Business Schule, die ihre Studiengebühren einfriert; acht weitere Schulen, darunter die Harvard Business School, die Stanford Graduate School of Business und die Wharton School an der University of Pennsylvania, haben die Studiengebühren bereits im letzten Jahr eingefroren. Im Fall von Harvard dauert das Einfrieren nun schon drei Jahre an.

Auch wenn die Studiengebühren an vielen Schulen nicht mehr steigen, sind die MBA-Kosten insgesamt weiter gestiegen. Das liegt daran, dass die Lebenshaltungskosten, die nur zum Teil von den Schulen beeinflusst werden können, fast immer von Jahr zu Jahr steigen, besonders bei Schulen in städtischen Gebieten. Obwohl die Studiengebühren an der HBS mit 73.440 Dollar seit 2018 nicht mehr gestiegen sind, liegen die Gesamtkosten für einen Harvard-MBA bei geschätzten 223.636 Dollar für einen alleinstehenden Studenten und mehr als 300.000 Dollar für einen verheirateten Studenten mit zwei Kindern – riesige Summen, die nur teilweise durch Harvards großzügige Stipendien ausgeglichen werden. Ein MBA an der nahe gelegenen MIT Sloan School of Management ist für einen einzelnen Studenten sogar noch teurer: mehr als 240.000 Dollar über zwei Jahre, während der Abschluss an drei anderen Schulen mehr als 235.000 Dollar kostet: Stanford GSB, NYU Stern, und Columbia Business School.

Was viele MBA Studentinnen und Studenten ärgert, ist die Tatsache, dass an vielen Top-Schulen die fortschreitende Fernlehre die unaufhaltsam steigenden Kosten des zweijährigen MBA-Studiums kaum gebremst hat. Das war schon so, als Poets&Quants im März letzten Jahres eine Umfrage durchführte, als die Coronavirus-Pandemie ausbrach, und es blieb so, als Bloomberg Businessweek im September letzten Jahres die gleichen Fragen stellte. Jetzt zeigen neu aufgetauchte Daten der Testfirma Kaplan, dass innerhalb der Schulleitung viele mit den Schülern übereinstimmen: Die Studiengebühren sollten nicht erhöht werden, solange die Klassen virtuell bleiben.

Eine Kaplan-Umfrage inmitten der virtuellen Unterrichtszeit ergab, dass unter den aktuellen Zulassungen ein Drittel den Studiengebührenrabatt befürworten

Eine Umfrage von Businessweek unter 3.532 Studenten des ersten und zweiten Studienjahres von 95 Business Schools im letzten Herbst ergab, dass etwa die Hälfte der Meinung war, dass das, was sie in den MBA-Programmen bekommen, die Kosten nicht wert sei. Das gilt vor allem für die am höchsten eingestuften und teuersten MBA-Programme. An Schulen, an denen Studiengebühren von mehr als 70.000 Dollar pro Jahr anfallen, äußerten 54,4 Prozent der MBA Kandidatinnen und Kandidaten Reue. 28,5 Prozent stimmten nicht zu, dass ihre Ausbildung die Kosten wert ist, weitere 25,9 Prozent stimmten nicht zu. Insgesamt bewerteten 74% der befragten Studierenden den Einfluss von Covid auf ihre MBA-Erfahrung als „sehr negativ“ oder „etwas negativ“. An Business Schools, die weniger als 40.000 Dollar pro Jahr an Studiengebühren verlangen, stimmten 49,5% der Studenten nicht zu, dass ihre Ausbildung die Kosten wert war.

Insgesamt gab die Hälfte aller MBA Studentinnen und Studenten in der Businessweek-Umfrage an, dass sie bereit wären, mindestens 20 Prozent ihrer Kursarbeit online zu absolvieren, wenn sie dafür einen gewissen Rabatt auf die Studiengebühren bekämen. „Die vollen Studiengebühren für reine Zoom-Kurse zu verlangen, ist kompletter Straßenraub“, beschwerte sich ein Student einer Ivy League Business School.

Kaplan führte seine Umfrage unter den Zulassungsbeauftragten kurz nach Bloombergs Umfrage durch, im Oktober 2020, und befragte die Gatekeeper von 90 US-MBA-Programmen, darunter 14 der Top-50-Programme nach dem Ranking von U.S. News & World Report. Kaplan führt die Umfrage seit 15 Jahren durch, um angehenden MBAs und anderen in der Business-Community die genauesten und aktuellsten Informationen über den Zulassungsprozess zur Verfügung zu stellen. Letztes Jahr wurde jedoch eine Frage hinzugefügt, die sich speziell auf die Pandemie und die damit verbundenen Veränderungen in der MBA-Ausbildungslandschaft bezieht: „Sind Sie der Meinung, dass Business Schools, die hauptsächlich auf Online-Studiengänge umstellen, die Studiengebühren senken sollten?“

Kaplan hat die Antworten auf diese Schlüsselfrage im letzten Herbst nicht veröffentlicht, aber P&Q hat erfahren, dass fast ein Drittel, 32%, mit Ja antworteten. Fast die Hälfte, 47%, sagte nein, während etwa ein Fünftel der Befragten, 21%, unsicher waren. Noch augenöffnender als die Zahlen sind einige individuelle Antworten. „Es gibt so viel Wert im MBA, den die Studenten verlieren“, schrieb ein Zulassungsbeauftragter. „Leute, die einen Online-MBA für den gleichen Preis wie einen Präsenz-MBA kaufen, sollten keine MBAs sein, weil sie den Wert nicht verstehen.“

Studiengebühren sollten Studiengebühren sein, unabhängig von der Modalität

Ein anderer Befragter unterstützte zwar die Grundidee der Studiengebührenreduzierung oder des Einfrierens, fügte aber einen wichtigen Vorbehalt hinzu. „Als Student hätte ich ja gesagt“, schrieb der Zulassungsbeauftragte, „aber es ist sicherlich situationsabhängig. In dem Maße, in dem die Online-Durchführung es erlaubt, die Klassengröße zu erhöhen, um die gleichen oder mehr Einnahmen als bei der persönlichen Durchführung zu erzielen, sollten die Studiengebühren entsprechend gesenkt werden.

„Abgesehen davon ist es auf der administrativen Seite genauso viel (oder mehr) Arbeit, die gleiche Qualität eines Online-Kurses zu liefern wie bei einer Präsenzveranstaltung, und wenn man die Fixkosten nicht signifikant senken kann (was die Schulen in naher Zukunft wahrscheinlich nicht tun werden), können die Kosten für die Online-Bereitstellung nicht einfach sinken, nur weil die Kurse online verlegt werden.“

Diese Meinung wurde von einem anderen Befragten geteilt: „Die Technologie ist teurer, und die Mitarbeiter und Dozenten investieren genauso viel Zeit und Energie in die Ausbildung und Erfahrung der Studenten. Unsere Online-Studenten haben außerdem den gleichen Zugang zu unseren Networking- und sozialen Veranstaltungen, zur beruflichen Entwicklung und zu Studentenorganisationen wie unsere persönlichen Studenten.“

Ein anderer fügte hinzu: „Studiengebühren sollten Studiengebühren sein, unabhängig von der Modalität, es sei denn, es gibt zusätzliche harte Kosten für die Bereitstellung (was eine Studentengebühr sein sollte, anstatt einer Differenz bei den Studiengebühren).“ Und ein weiterer Befragter wies auf eine große Hürde bei der Reduzierung der Studiengebühren hin. „Eine Senkung der Studiengebühren“, schrieben sie, „müsste auch mit einer Senkung der Ausgaben einhergehen – ein Faktor, der außerhalb der Kontrolle der meisten Business Schools an größeren Universitäten liegt. Business Schools sollten stattdessen daran arbeiten, ihren Studenten einen innovativeren Mehrwert zu bieten, indem sie Ressourcen (außerschulische Aktivitäten, Beratung, Karrieredienste) hinzufügen, die in digitalen Räumen zugänglich sind.“

 

Text- und Bild-Quelle: poetsandquants.com

Warum man sich bei der Wahl des MBA-Studiums nicht zu sehr auf Rankings verlassen soll

Ranglisten sind eine wichtige Orientierungshilfe bei Wahl des passenden MBA-Studiums. Doch welchen Wert haben sie, wenn führende Hochschulen nicht mehr mitmachen?

Ende Januar 2021 rief das britische Wirtschaftsmagazin „Economist“ die IESE Business School aus Barcelona zur weltbesten Kaderschmiede aus, zwei Wochen später ernannte die „Financial Times“ („FT“) die französische INSEAD zur globalen Nummer eins. Beide gehören zweifellos zu den weltweit führenden Hochschulen, welche den renommierten Abschluss Master of Business Administration vergeben. An der Spitze der weltweiten MBA-Rankings standen sie bislang allerdings noch nie. US-Rivalen wie Harvard, Wharton oder Stanford, die noch im Vorjahr die ersten drei Plätze der „FT“-Liste belegten, fehlen hingegen ganz. Was war also geschehen?

Die Rankings internationaler Medien sind eine wichtige Orientierungshilfe für angehende MBA-Studenten: Neun von zehn Kandidaten schauen sich mindestens eines bei der Wahl ihres Studienorts an. Wer einen fünfstelligen Betrag und ein bis zwei Jahre seines Berufslebens in die anspruchsvolle Ausbildung investiert, will schließlich sichergehen, dass sich dies am Ende auch auszahlt. Im Gegensatz zum persönlichen Bauchgefühl oder zu subjektiven Erfahrungsberichten versprechen Ranglisten Objektivität und Messbarkeit.

Der Haken an der Sache: Es gibt viele Rankings, jedes verwendet seine eigene Methodik und legt andere Kriterien an. Ebenfalls entscheidend ist, welche Hochschulen sich überhaupt an dem Leistungsvergleich beteiligen. Zwar werden für die Bewertung in der Regel Absolventen herangezogen, doch ohne aktive Unterstützung durch die Business-Schools sind die Befragungen kaum durchzuführen. Hier liegt auch der Grund für die veränderten Ergebnisse der aktuellen Ranglisten: Zahlreiche internationale Schwergewichte haben 2021 nicht mehr mitgemacht.

Die Kriterien für die Erstellung der Rankings sind umstritten

Beim „Economist“-Ranking sagten gleich 15 der 25 besten MBA-Anbieter der vorherigen Auswertung von November 2019 ihre Teilnahme ab – und ermöglichten ihren verbliebenen Rivalen damit erheblich verbesserte Platzierungen. Auffällig ist vor allem, dass viele amerikanische Universitäten fehlen. Keine der sieben angesehensten US-Business-Schools beteiligte sich an der „Economist“-Befragung, nur zwei von sieben waren es bei der „FT“.

Offiziell begründen die auch als „Magnificent Seven“ bezeichneten Hochschulen ihre Abstinenz mit der Corona-Pandemie, die das Einholen der Daten bei Studenten und Alumni erschwert habe. Doch hinter den Kulissen gärt schon länger ein Streit über die Aussagekraft der Rankings, die relevanten Kriterien sowie die Frage, wen diese begünstigen oder benachteiligen. So richtet die „FT“ ihre Bewertung sehr stark an der Gehaltsentwicklung der Absolventen in den ersten Jahren nach dem Abschluss aus, beim „Economist“ spielen die persönlichen Einschätzungen der Studenten und Absolventen eine große Rolle. Es gilt als offenes Geheimnis, dass sich speziell in diesem Punkt die US-Elitehochschulen nur äußerst widerwillig mit der europäischen Konkurrenz vergleichen lassen. Mit 500 bis 1000 Teilnehmern pro Jahrgang kommt jede einzelne der „glorreichen Sieben“ auf mehr MBA-Studenten als alle in den Rankings vertretenen deutschen Anbieter zusammen. Auch in den anderen europäischen Ländern spielen nur die wenigsten Business-Schools zahlenmäßig mit der US-Elite in einer Liga.

Harvard, Stanford oder MIT Sloan bevorzugen die Leistungsvergleiche von „Forbes“, „Bloomberg Business Week“ oder „US News“. Hier sind sie unter sich, denn die US-Medien trennen in ihren Ranglisten die Hochschulen in den USA von denen im Rest der Welt – und gelten im für die amerikanischen Universitäten wichtigen Heimatmarkt als die relevanten Quellen.

Beobachter in Europa fragen sich daher, ob das Fernbleiben der US-Anbieter von den europäischen Vergleichen tatsächlich nur eine Corona-bedingte Ausnahme war oder doch mehr dahintersteckt. Denn wahr ist auch, dass der Aufstieg einer Business-School im Ranking nicht zwingend mit einer Verbesserung für die Studierenden einhergehen muss. Häufig ist sie eher auf eine gezielte Optimierung seitens der Hochschulen zurückzuführen. So belohnen die aktuellen Ranglisten zum Beispiel nach wie vor Studienaufenthalte im Ausland – ein für amerikanische Anbieter eher nachteiliger Faktor, weil Studenten der US-Hochschulen seltener Auslandsaufenthalte machen. Umfangreiche Investitionen in digitale Lernplattformen oder Hybrid-Lehrräume – in Pandemiezeiten ein großer Vorteil für die Studierenden – fließen dagegen nicht in die Bewertung ein, wie etwa die Berliner ESMT beklagt, die gerade hohe Investments dafür getätigt hat.

Nur drei deutsche unter den weltbesten Business-Schools

Viele deutsche Business-Schools stehen zusätzlich vor der Schwierigkeit, dass sie aufgrund ihrer geringen Immatrikulationszahlen nur schwer auf die für die Aufnahme in die Rankings notwendigen Rücklaufzahlen bei den Fragebögen kommen. Durch Corona verzögerte Abschlüsse und Berufseinstiege könnten die Ergebnisse zusätzlich verzerren, da bei geringen Fallzahlen jede einzelne Befragung umso stärker auf das Gesamtergebnis durchschlägt. Die Leipziger HHL und die Frankfurt School of Finance & Management haben deshalb in diesem Jahr auf den Versand der Fragebögen verzichtet, wollen künftig aber wieder mitmachen.

Ein Grund dafür: Während die berühmten amerikanischen Managementschulen aufgrund ihres weltweit einzigartigen Rufs keinerlei Probleme haben, High Potentials aus dem Ausland anzuziehen, ist für die europäische Konkurrenz eine Spitzenplatzierung in einer anerkannten Rangliste ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Letztlich sei es zwar ein wenig wie bei einer Lotterie, wo man am Ende lande, sagt Nick Barniville, stellvertretender Dekan an der ESMT. „Aber wer unter den Top 100 ist, wird wahrgenommen.“ Auch für Martin Fassnacht, akademischer Direktor des MBA-Programms an der WHU Otto Beisheim School of Management, steht die internationale Sichtbarkeit im Vordergrund. Er hält das „FT“-Ranking für aussagekräftiger, da es die Karriereentwicklung der Absolventen drei Jahre nach dem Abschluss mit einbezieht. Auf die „Economist“-Bewertung zu verzichten ist für ihn trotzdem keine Option. „Das Ranking ist von großer Bedeutung für den Markt und damit auch für uns.“

Die WHU ist eine von drei deutschen Business-Schools, die den Sprung auf beide aktuellen MBA-Ranglisten geschafft hat. Die „Financial Times“ kürte das MBA-Programm der privaten Hochschule aus Vallendar bei Koblenz, an der unter anderem Start-up-Gründer wie Oliver Samwer (Rocket Internet) und Robert Gentz (Zalando) ihren Abschluss machten, zur Nummer eins in Deutschland (Gesamtplatzierung: 54), gefolgt von der Mannheim Business School (Platz 58) und der ESMT (Platz 80). Ein Blick auf das „Economist“-Ranking ergibt in Bezug auf Deutschland das genau umgekehrte Bild: Hier liegen die Mannheimer (Platz 26) vor der ESMT (Platz 46) und der WHU (Platz 63). Und wer liegt nun richtig?

Wahl der Hochschule nicht nur an Ranglisten ausrichten

Nach Einschätzung von Eric Weber, stellvertretender Dekan der IESE, erfasst keine der Ranglisten die beurteilten Hochschulen in allen Facetten. Er rät Interessenten, genau hinzuschauen, die Ergebnisse zu vergleichen, die verschiedenen Business-Schools auf die eigenen relevanten Kriterien abzuklopfen und die Entscheidung nicht ausschließlich von der Platzierung auf einer der Bestenlisten abhängig zu machen.

 

Text-Quelle: handelsblatt.com (Originalbeitrag von Kirstin von Elm)

Bild-Quelle: PIXABAY