Warum Leadership-Kompetenz wichtiger ist als Fachkompetenz

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MBA-Programme mit dem Schwerpunkt Leadership nehmen an Beliebtheit zu. In diesen Studiengängen wird unter anderem geschult, wie Entscheidungen bewusst getroffen und Mitarbeiter erfolgreich motiviert werden.

Blog 61_PictureDie Fähigkeit, Führungskompetenz zu beweisen ist es auch, welche mittlerweile einen sehr hohen Stellenwert im Arbeitsleben einnimmt und dabei oftmals mehr Gewicht hat als Fachkompetenz. Die Zeit, in welcher man allein mit fachlichem Wissen Karriere machen konnte, ist längst vorbei. Heute gehört zu den wesentlichen Managementaufgaben, dass man die Mitarbeiter „mitnimmt“, sie einbindet, begleitet und unterstützt – kurz gesagt, man muss sie führen können. Führungskompetenz ist heute mindestens genauso wichtig wie Fachwissen.

In Deutschland gibt es mehrere Hochschulen, welche Lehrinhalte zum Thema Führung bzw. Leadership als festen Bestandteil ihrer MBA-Programme anbieten. Dazu gehört beispielsweise die Hochschule Kempten mit dem MBA International Business Management and Leadership. Dieses Programm zeichnet sich durch einen extrem hohen Anteil an Führungsthemen und -bausteinen aus, es gibt  psychologische Testverfahren, Supervision und individuelle Coachings. Zusätzlich müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für sich selbst genauso wie für ihre Mitarbeiter Entwicklungspläne entwerfen. Schließlich dreht sich im Bereich der Führung alles um Einstellungs- und Verhaltensänderungen, die bei anderen erreichen werden sollen. Um diese Fähigkeit zu erlernen, muss jeder zuerst einmal sich selbst analysieren, schließlich ist gute Führung nicht etwas, das man einfach vom Chef abschauen kann.

Dass Führungsthemen wie etwa das Verhalten in Konfliktsituationen oder beim Neuaufbau eines Teams, in vielen MBA-Studiengängen zu wenig Beachtung finden, wird auch oftmals von Recruitern bemängelt. Ihrer Meinung nach sind die Absolventinnen und Absolventen zu wenig auf die im Beruf tatsächlich erforderlichen Fähigkeiten sowie auf die auf sie zukommenden Herausforderungen im Unternehmen vorbereitet.

Vor allem die Generation, welche in den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts geboren wurde, ist sich nicht bewusst, dass Führung bedeutet, Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen zu können. Der Führungsnachwuchs schwächelt vielfach im Bereich der Fähigkeit, aus den eigenen Fehlern zu lernen und seine Tätigkeit als laufenden Verbesserungsprozess zu betrachten.

Mittlerweile gibt es bei vielen MBA-Programmen den Trend dazu,  aus eigener Erfahrung zu lernen, wobei man sich dafür auch vom Lernen im Klassenraum entfernen muss. Immer mehr Unternehmen bevorzugen daher, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Praxis bewähren. Learning by doing ist angesagt, denn Theoriekurse zu Führungsthemen können immer nur als Unterstützung herangezogen werden.

Die in Bad Homburg angesiedelte Accadis-Hochschule bietet den MBA „Führungskompetenz und Leadership“ an – eine Programm-Bezeichnung, die zwar sprachlich redundant ist, aber auch vermitteln soll, dass man nach dem Studienabschluss einen Einstiegsjob in einer „Leader“-Rolle erhält.  Schließlich ermöglicht der englischsprachige Studiengang nützliche Einblicke in die Psyche und in die vielfältigen Handlungsweisen von Führenden und Geführten.

Ingenieure, Ärzte und Juristen, die  sich weiterbilden und nur jenen Aufgaben nachgehen möchten, welche sie bei Nacht ruhigen Gewissens schlafen lassen, bietet die Hamburger HSBA ihr MBA-Programm „Business Administration und Ehrenhafte Führung“ an. In einem ein Vorbereitungskurs werden dabei die Grundlagen der Betriebswirtschaft gelehrt, bevor im darauffolgenden MBA-Studiengang hauptsächlich diverse Fallstudien durchgenommen werden. Diese sollen unter anderem einen umfassenden Überblick in die Prinzipien ehrenhafter Führung geben.

Wenngleich das Thema Leadership seit zirka 2014 einen großen Boom erlebe, so darf die Fähigkeit zur Führung nicht als Allheilmittel betrachtet werden. Oftmals werden dazu nämlich einfache Rezepte präsentiert und gleichzeitig wird die Illusion erzeugt, dass man mit dem Wissen über Leadership und der entsprechenden Umsetzung alles erreichen kann. Was wirklich erlernbar ist, ist jedoch nur die korrekte Haltung in verschiedenen Szenarien, wenngleich in einer Managerkarriere immer wieder unbekannte Situationen auftreten können, deren Beherrschung man nicht trainieren kann. Es gibt kein Lehrbuch für sämtliche zukünftigen Entscheidungsmomente, man kann sich nur auf den Umgang mit den unterschiedlichsten Situationen vorbereiten – und dazu gehört vor allen Dingen, dass man zuerst bei sich selbst beginnt und sich selbst besser kennen lernt.

 

 

Text-Quelle: www.sueddeutsche.de, Autorin: Christine Demmer

Bild-Quelle: www.quotesnhumor.com

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