MBA made in Germany – Was internationale Studenten daran mögen und was man verbessern könnte

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Ein Master of Business Administration-Studium ist ein Ausbildungsweg, der erst im Berufsleben eingeschlagen wird. Der klassische MBA vermittelt allgemeine Managementskills und bereitet die Absolventen und Absolventinnen auf den nächsten Karriereschritt vor.

Die Hauptaspekte und Benefits des Studiums sind die Möglichkeit des Netzwerkens und das Sammeln von neuen und interkulturellen Erfahrungen. Daher ist es für die Studenten und Studentinnen erstrebenswert, das Studium im Ausland und nicht am Heimatort zu absolvieren.

Inländische wie ausländische Studentinnen und Studenten profitieren bei einem Studium in Deutschland von einem ausgezeichneten Bildungssystem. Internationale Studierende können bei einem Studium an einer deutschen School außerdem die Landessprache lernen und in der Interaktion mit ihren deutschen Kolleginnen und Kollegen wertvolle Erfahrungen sammeln. Hilfreiche Informationen zu diversen studienrelevanten Themen findet man zum Beispiel unter www.studieren-in-deutschland.org.

Zug

Lernen in Deutschland

Bei ausländischen Absolventen und Absolventinnen sind deutsche Business Schulen besonders beliebt. Das Image der Universitäten in Deutschland ist folglich gut aufgestellt. Allerdings gibt es, wie so oft, an der einen oder anderen Stelle Verbesserungspotenzial. So hört man oftmals den Wunsch nach einem detaillierten Feedback von Seiten der Schools, nach englischsprachigen Hochschulmitarbeitern oder nach einer besseren Unterkunft. Auch die Präsenz in sozialen Netzwerken zur Unterstützung der ausländischen Hochschüler ist immer wieder ein Thema.

Nichtsdestotrotz: „Das Renommee der deutschen Hochschulen ist gut. 75 Prozent der Ausländer haben sich ausschließlich in Deutschland beworben, 82 Prozent würden ihre Gasthochschule weiterempfehlen. In diesem Punkt sind die deutschen Hochschulen besser als der internationale Durchschnitt. […] Die Ausländer schätzen vor allem die Qualität der Lehre, den guten Ruf der Hochschulen und der Abschlüsse.

Die 52 Hochschulen, die bei der Befragung im Herbst 2011 mitgemacht hatten, konnten mit einem praxisnahen und zugleich forschungsstarken Studium punkten, hier lagen die Werte über dem Durchschnitt. […] Daneben bewerteten die Studenten die technische Ausstattung, die Lehre und die Dozenten überdurchschnittlich gut. Dazu kommen die in der Regel niedrigen Lebenserhaltungskosten und – trotz der Restriktionen – guten Aussichten auf langfristige Beschäftigung. Dennoch bleiben ausländische Studenten einer aktuellen Studie zufolge nach Abschluss ihres Studiums nur selten hier.“ (Barbara Gillmann 2012: wiwo.de)

Im Jahr 2012 studierten ungefähr 245.000 Studenten und Studentinnen aus dem Ausland in Deutschland. Betrachtet man die Grundgesamtheit aller eingeschriebenen Hochschüler so waren es zu diesem Zeitpunkt 11,5 Prozent. Im Jahr 2013 gab es bereits einen deutlichen Anstieg.

 

Unbenannt

(Quelle: staufenbiel-institut.de)

„In Deutschland, das gerade aktuell besonders viele internationale Bewerber anzieht, besteht der zuletzt gestartete Jahrgang der Dresden International University, der Hochschule Esslingen und der HFU laut eigenen Angaben ausschließlich aus internationalen Studenten. Die European University und die Schiller International University liegen rund zehn Prozent darunter.“ (Linda Andres et.al. 2013: staufenbiel-institut.de)

Und genauso, wie ausländische Lernende nach Deutschland kommen, gehen deutsche Studenten ins Ausland um dort einzigartige Erfahrungen zu sammeln.

Lernen in der Ferne

Ein Blick ins restliche Europa zeigt ähnliche Zahlen wie jene in Deutschland ermittelten. „Die Educatis Universität und die International University of Monaco beziffern ihren studentischen Ausländeranteil ebenfalls mit 100 Prozent, INSEAD und Durham sind ihnen dicht auf den Fersen. In den USA  sieht es da schon anders aus: Tuck liegt mit vergleichsweise geringen 39 Prozent ganz vorn, während Haas und Dardem mit 37 und 34 Prozent sogar noch darunter liegen.“ (Linda Andres et.al. 2013: staufenbiel-institut.de)

 

Europa

(Quelle: staufenbiel-institut.de)

Einige Programme kommen den ausländischen Studenten und Studentinnen mit besonderen administrativen Vorteilen entgegen. So gibt es beispielweise die Möglichkeit an der Wilhelm-Büchner-Hochschule in Pfungstadt ein Studium zu absolvieren, das auf zwei Semester ausgelegt ist. In diesem Zeitraum gibt es keine festen Starttermine. „Die private Technik-Hochschule zählt zu den wenigen Anbietern in Deutschland, die die Studienzeit in Leistungs- und nicht in Kalendersemestern berechnen.“ (Kirstin van Elm 2014: welt.de) Doch was können Schulen noch tun, um vermehrt Lernende aus dem Ausland anzusprechen?

Was Schulen tun können

Zunächst sollten die ausländischen Teilnehmer und Teilnehmerinnen eines Programmes Kontakt zu den Führungskräften des jeweiligen Landes bekommen. Oberflächliche Unterhaltungen beim Mittagessen oder kleinen Ausflügen ist in diesem Kontext nicht zielführend. Vielmehr ergibt sich ein Mehrwert für die Lernenden wenn sie aktuelle Business Probleme lösen und diese Lösungen umsetzen können. So entwickelt sich ein Verständnis für den entsprechenden Markt vor Ort.

Darüber hinaus ist es hilfreich, wenn die Universitäten nicht nur für einen reibungslosen administrativen Ablauf im Hinblick auf die Bereitstellung von Lehrbeauftragten und Unterkünften sorgen. Es ist vielmehr ein Lehrplan erstrebenswert, bei dem lokale und regionale Eigenarten des Marktes vermittelt werden.

Abschließend rät die Financial Times: „Design study teams that reflect the global structure of multinationals. Rather than organise teams of students in the same geography, programmes should assemble students to collaborate with teammates across significant time zones and varied communication channels. Employers now expect executives to manage virtual teams with the same level of success as in-person teams.” (Jayashankar Swaminathan 2014: ft.com)