„Wohnen für Hilfe“ als neue Wohnform für Studierende

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Hinter dem Claim verbirgt sich ein Projekt des Studierendenwerks und der Hochschule Koblenz. Seniorinnen und Senioren geben Wohnraum und erhalten dafür Unterstützung im Alltag und Leben. So wohnen Studierende günstig oder sogar mietfrei.

Dass diese „WG“ hervorragend funktioniert, beweist die Studentin Wafa aus Marokko. Sie lebt im Haus der 80-jährigen Petra Kiesewetter in Koblenz. Die Abmachung: Kiesewetter erhält statt Miete von Wafa Unterstützung im Alltag.

In dem großen Haus ist genug Platz für die beiden. Wafa hat sogar ein eigenes Appartement. Trotzdem kochen sie gelegentlich zusammen oder verbringen den Abend gemeinsam. Auch wenn Kiesewetters Familie vorbeikommt, ist Wafa immer willkommen.

Die Studentin freut sich über den Familienanschluss und wurde herzlich von allen aufgenommen. „Petra nimmt aber auch Rücksicht auf mich und meinen Stundenplan und versteht, wenn ich mal weniger Zeit habe“, ergänzt sie.  Deshalb haben die beiden vereinbart, dass Wafa während der Prüfungsphase keine Haus- oder Gartenarbeit machen muss.

Nicht nur die Rentnerin profitiert von Wafas Unterstützung, auch die Studentin lernt durch den Austausch mit der Rentnerin viel dazu. Die beiden tauschen sich viel über das Leben in Deutschland aus. Da Kiesewetter sich aufgrund vieler Wohnortwechsel in ihrem Leben immer wieder neu zurechtfinden musste, bringt sie großes Verständnis für die Studentin mit und bewundert, wie gut sie sich ihr Leben in Koblenz aufgebaut hat. „Manchmal schimpft sie zwar über ihr Studium, kann ihre Probleme dann aber auch wieder hinter sich lassen und darüber lachen“, erzählt Kiesewetter „Wafa ist so eine fröhliche junge Frau!“

Wohnen für Hilfe ist eine Kooperation des Studierendenwerks Koblenz und der Hochschule Koblenz auf Initiative des Beratungsverbunds KOSINUS (Koblenzer Studierende International – Netzwerk und Service) und Studierende des Fachbereiches Sozialwissenschaften.

Das Studierendenwerk möchte mit dem Projekt „Wohnen für Hilfe“ in Koblenz und dem Umland eine besondere Form des gemeinsamen Wohnens etablieren: Wohnpartnerschaften. Auf der Webseite kann man sich über die Besonderheiten von Wohnpartnerschaften informieren. Dort finden Sie auch viele Informationen über Vorteile, Bewerbung, Vermittlung, Probewohnen, Vertrag und Begleitung.

Die Kontaktstelle an der Hochschule Koblenz wird koordiniert von Frau Anne Dommershausen. Sie arbeitet seit über 20 Jahren als leitende Angestellte an der Hochschule Koblenz und ist für drei Jahre mit dem Aufbau von „Wohnen für Hilfe“ beim Studierendenwerk beauftragt worden. Als Projektkoordinatorin ist Sie Ihr Ansprechpartnerin für alle Fragen zum Projekt „Wohnen für Hilfe“.

Infos und Kontakt für Wohnraumgeber und -nehmer (rund um Koblenz und Remagen): www.wohnen-fuer-hilfe.de