MBA Rankings – Was steckt dahinter?

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Wer sich für ein Master of Business Administration Studium entscheidet, hat die Qual der Wahl. Eine große Auswahl an verschiedenen Schulen und Programmen wartet auf die angehenden Studierenden. Die eigenen Prioritäten abzuwägen und alle Optionen zu berücksichtigen, ist dabei oft gar nicht so einfach. Nicht nur Business Schools im eigenen Land werben mit einer Vielzahl an Programmen, sondern auch ausländische Schulen. Besonders ein Studium im Ausland ist oft reizvoll, da das internationale Lernumfeld von zukünftigen Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen gern gesehen wird.

Eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe bei der Wahl der passenden Schule und des richtigen Programms können die zahlreichen MBA Rankings bieten. Allerdings gilt es, die Rankings genau zu lesen und ihre Unterschiede zu ermitteln, um eine gute Entscheidung für die eigene Ausbildung treffen zu können.

Ranking

Die bekanntesten internationalen MBA-Rankings werden von der Financial Times, Economist und Businessweek durchgeführt. In Deutschland rankt auch die Plattform MBA-Ranking.eu regelmäßig MBA-Programme. Das Ziel ist es, einen Überblick über das MBA Angebot in Deutschland zu schaffen und eine Orientierungshilfe für angehende Studenten und Studentinnen zu liefern. „Besucher finden sowohl ein Gesamtranking aller MBA Fernstudien- beziehungsweise Präsenzstudiengängen als auch Rankings für jede Kategorie oder Studienrichtung. Die Rankings basieren dabei auf authentischen Bewertungen, die Studenten und Absolventen der Studiengänge auf den Bewertungsportalen www.FernstudiumCheck.de und www.StudyCheck.de abgegeben haben.“ (Henrike Böser 2014: bildungsxperten.net)

Die einzelnen Rankings unterscheiden sich in erster Linie in der Erhebungsart der Daten und in der Gewichtung der Kriterien.

Mögliche Kriterien:

  • Gehaltssteigerungen
  • Karriere-Entwicklung der Absolventen und Absolventinnen
  • Internationalität der Business School
  • Aussagen der Alumni, Studenten, Personalvermittler, Arbeitgeber
  • Forschungsaktivitäten

Unterschiedliche Kriterien:

Financial Times

Economist

Businessweek

Die britische Wirtschaftszeitung schickt Fragebögen an Hochschulen und Absolventen der Programme. Die FT schaut bei der Bewertung stark darauf, wie sehr das Gehalt durch den Abschluss steigt. Aber auch die Vielfalt der Studenten und Abteilungen ist ausschlaggebend. Der Economist bewertet vor allem die Möglichkeit, mit einem MBA die eigene Karriere voranzutreiben. Gemessen wird das unter anderem anhand der Zahl der Studenten, die über den Career Service der Hochschule einen Job finden. Die Meinungen der Personaler und der Alumni gehen jeweils zu 45 Prozent in die Wertung ein. Auf Skalen von 1 bis 10 sollen diese die Unterrichtsqualität bewerten. Zusätzlich wird die Zahl der Veröffentlichungen der Business-School-Lehrer in 20 renommierten Journals bestimmt.

(vgl. Anne-Sophie Lang 2014: zeit.de)

 

Durch die Anwendung bestimmter festgeschriebener Erhebungsmethoden wirken Rankings oft objektiv und nachvollziehbar. Doch: „Auch wenn sie auf den ersten Blick sehr objektiv wirken, sind MBA-Rankings oft umstritten. Ein Kritikpunkt ist, dass sie gerade nicht objektiv seien. Das liegt daran, dass die Business Schools einen Großteil der Fragen so beantworten, dass sie nachher eine höhere Ranking-Position ergeben. Sie haben deshalb ein Eigeninteresse, sich möglichst positiv darzustellen.“ (o.A. o.J.: e-fellows.net)

Besonders wichtig ist es daher, die Rankings immer im Kontext der verschiedenen Kriterien, aber auch der momentanen wirtschaftlichen Situation zu bewerten. Die Internetplattform e-fellows.net hält diesbezüglich fest: „Die Rankings, die 2010 entstanden und 2011 veröffentlicht wurden, zeigen dies besonders deutlich. 2010 wurden die Absolventen aus dem Jahr 2009 befragt – ein schlechtes Jahr für die Wirtschaft. Vor allem für die Finanzbranche und Unternehmensberatungen. Das heißt, die Business Schools, deren Absolventen vor allem aus dieser Branche rekrutiert werden, haben Einbußen bei den Gehaltsentwicklungen hinnehmen müssen. Das schlägt sich auf das Ranking-Ergebnis durch. Dank des starken Euros und weniger Probleme in Europa hatten europäische Business Schools einen Vorteil. Die HEC in Paris beispielsweise „entlässt“ ihre Absolventen in alle möglichen Branchen, die meisten bleiben in Europa. So konnte sie gehaltsmäßig einen Sprung nach oben verzeichnen.“ (o.A. o.J.: e-fellows.net)

Es zeigt sich folglich, dass ein Ranking allein nicht der ausschlaggebende Grund für oder gegen ein bestimmtes MBA-Studium sein sollte. Es dient vielmehr als Orientierungshilfe bei der Wahl des Programms und der Schule. Grundsätzlich gilt im Hinblick auf die Interpretation von Ranglisten:

„They all measure different things – but what measures of a business school matter to you?” (Matt Symonds 2014: forbes.com)