Rentable Wege, das eigene Studium zu finanzieren

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Prinzipiell gibt es unterschiedliche Wege, das eigene Studium nicht nur organisatorisch, sondern auch finanziell in den Griff zu bekommen. Die lukrativsten Supporter ergeben sich im Hinblick auf Kredite, Bafög, Stipendien und in den Eltern. Bei der Beantragung und der Zusammenstellung der finanziellen Mittel müssen Studenten eine ganze Menge beachten, um im Endeffekt das schmale Budget nicht falsch zu kalkulieren.

Was tun, wenn das Geld für das Studium nicht reicht?

Wer nicht über das nötige Kleingeld verfügt, das Studium aus der eigenen Tasche zu finanzieren, findet vor allen Dingen in den Eltern den Ansprechpartner No. 1. Die Familie liefert in den meisten Fällen eine der wichtigsten, persönlichen Finanzspritzen und beansprucht dabei weder die eigene Bonität noch finanzielle Sicherheiten.

Den Eltern selbst bieten sich reichhaltige Möglichkeiten, das Kind zu unterstützen und beispielsweise Steuern einzusparen. So haben die Eltern nach einem Entscheid des Finanzgerichts Baden-Württemberg die Gelegenheit, Einkünfte im Sinne der steuersparenden Nießbrauchsbestellung an die Kinder weiterzugeben, um über die Zeit des Studiums eine wirtschaftliche Grundlage zu schaffen.

Reicht das Budget aus dem Elternhaus nicht aus, steht ein Student in Deutschland nicht mit leeren Händen da. Auf jeden Fall ist das Bafög-Amt der passende Förderer, wenn es um Finanzierungsfragen geht.

Mit der Förderung, die Studenten erhalten, lassen sich die Kosten in den Griff bekommen. Doch Vorsicht: Beim Bafög handelt es sich nicht um ein Geschenk vom Staat, sondern vielmehr um einen Vorschuss, den ein Student nach dem Abschluss in der Berufszeit zurückzahlt. Grundsätzlich lässt sich dies eigentlich mit einem sehr günstigen Kredit vergleichen. Der Höchstbetrag der Förderung beläuft sich laut Bundesausbildungsförderungsgesetz auf 735 € im Monat. Darin enthalten sind die Zuschüsse für die Pflegeversicherung und die Krankenversicherung.

Welche Kredite eignen sich für Studenten?

Neue Perspektiven zeigt ein Kredit von Privat an Privat auf. Es handelt sich um ein Darlehen, das ein Kreditnehmer von einem privaten Kreditgeber bekommt. Für diese Form der Kreditvergabe muss niemand auf die Straße gehen, sondern registriert sich auf spezialisierten Finanzportalen, um die eigene Kreditanfrage zu stellen. Hier geht es zumeist um Darlehen von 1.000 € bis hin zu 100.000 €. Der Nutzer erhält nach der Eingabe seines Antrags verschiedene Kreditangebote – unter anderem von Privatpersonen, die ihm Geld leihen.

Neben Studenten und jungen Leuten, mit einer wackeligen Bonität, eignen sich diese Privatkredite für Verbraucher mit negativen Einträgen in der SCHUFA, die bereits bei anderen Banken und Finanzinstituten eine Absage erhalten haben. In Deutschland gibt es ein starkes Netzwerk an Förderkrediten für Studenten. Das sind spezialisierte Darlehen, die mit günstigen Zinsen und versetzten Laufzeiten einhergehen. In diesem Zusammenhang ist oftmals von der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau – kurz KfW – die Rede. Diese Kredite hat der Student nicht sofort zurückzuzahlen, sondern erst nach Beendigung des Studiums.

Wer bekommt ein Stipendium?

Ein Stipendium eignet sich für Studenten mit besonderen Talenten oder mit einem sehr guten Abitur. In Deutschland erhält jeder 20. Student ein solches Stipendium aufgrund außergewöhnlicher Leistungen, Begabungen oder sozialem Engagement. Die insgesamt 13 Begabtenförderungswerke gehen auf die Unterstützung des Bundesbildungsministeriums zurück. Dabei ist die Studienstiftung des deutschen Volkes das einzige Förderinstitut, das frei von Politik und Konfession ist. Einige der Angebote sprechen Studenten an, die aufgrund ihrer Herkunft und des Studienortes eine Förderung erhalten.

Teilzeitjob versus Studienzeit –  ein Teufelskreis

Wer sich mit dem Gedanken an ein Studium trägt, sollte frühestmöglich über seine Finanzierung nachdenken. Auch wenn sich die Studienkosten und Gebühren im Vergleich zum Ausland als relativ moderat herausstellen, steht die finanzielle Sicherheit der Abiturienten kurz nach dem Schulabschluss auf wackligen Beinen. Immer mehr Studenten entscheiden sich, in den Semesterferien und neben dem Studium zu arbeiten, um die Wohnung, die Lebenskosten, die Gebühren und die Lernmittel zu finanzieren.

Das kann sich negativ in dem Pensum bemerkbar machen, das eigentlich in einer Studienwoche abzuleisten ist. Wer bis tief in die Nacht kellnert oder am Morgen hinter der Brötchentheke steht, kann nicht die Leistung erbringen wie ein Student, der ausgeruht in die Seminare und Vorlesungen geht. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Studenten, die nebenher einem Teilzeitjob nachgehen, über einen längeren Zeitraum studieren. Das erhöht nochmals die Kosten und erweckt die Gefahr, in einem Teufelskreis aus Arbeit, Geld und Studium zu landen.

Studentenjobs als Zukunftschance

Dagegen spricht das Argument, den Job bei einem Unternehmen als Chance für die Zukunft zu sehen. Erfahrungen haben ergeben, dass Arbeitgeber es zu schätzen wissen, wenn ihre Bewerber sich während ihres Studiums engagieren. So haben Studenten schon in ihrer Lernzeit die Gelegenheit, erste Erfahrungen in ihrer Branche zu sammeln und sich eine bessere Position auf dem Markt zu verschaffen. Demnach gehen die ersten praktischen Erfahrungen in die Referenzen eines späteren Bewerbers ein.

Wer finanziert die Krankenkasse?

Studenten unter 25 Jahren müssen sich mit der Frage nicht näher befassen, da sie in der Regel familienversichert sind. Diese Absicherung ist an die Voraussetzung gebunden, monatlich nicht über 425 € zu verdienen. Hier gilt es, noch einmal genauestens zu kalkulieren. Es lohnt sich nicht immer, den kompletten Lebensunterhalt durch einen Teilzeitjob zu finanzieren.

Wie das Studium auf sicheren Beinen steht?

Schlussendlich ist eine Finanzierung der Studienjahre eine erste Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss. Dafür sollten die Studenten am besten gemeinsam mit den Eltern die Lebenskosten realistisch kalkulieren, um ein festes Budget als Berechnungsgrundlage zu erhalten.

Studien- und Privatkredite sowie Bafög, Stipendien und staatliche Zuwendungen bilden ein stimmiges Portfolio, aus dem sich ein Student bedienen kann, um die Weichen für sind späteres Leben zu legen. Dabei gehen von den einzelnen Geldgebern Vorteile und Nachteile aus, die von Anfang an abzuwägen sind, um sich auf die wesentlichen Inhalte der nächsten Jahre zu konzentrieren.

 

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