Zum Start eines MBA-Studiums gibt es verschiedene Zulassungstests

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Wer sich für ein Studienprogramm zur Erlangung eines Master of Business Administration entschieden hat, muss dafür einen der nachfolgend erwähnten Aufnahmetests absolvieren. Diese betreffen vor allem den Nachweis der Beherrschung der englischen Sprache, in welcher oftmals die Unterrichtseinheiten abgehalten werden. Einer der bekanntesten Tests ist der GMAT, weshalb dieser hier am ausführlichsten beschrieben wird.

Allgemeines zum GMAT-Test

GMAT steht für Graduate Management Admission Test und ist ein weltweit standardisierter Test zur Messung der Eignung für postgraduale Master-Studiengänge an betriebswirtschaftlichen Fakultäten, sogenannte Graduate Schools of Business. Der GMAT ist jener Teil einer Bewerbung, der für alle Bewerber identisch ist. Dieser Test ist kein Intelligenztest, bei entsprechender Vorbereitung sind für fleißige Teilnehmer Top-Scores problemlos möglich. Viele Anbieter von MBA-Programmen entscheiden sich im Wettbewerb um hohe GMAT-Scores bevorzugt für Bewerber mit einem überdurchschnittlichen Testergebnis. Der GMAT kostet 250 Dollar, das sind umgerechnet rund € 192,-.

Details zum Test-Ablauf

Der computerbasierte Test dauert etwa 4 Stunden und muss in einem zertifizierten Testcenter abgelegt werden. Die jeweils erreichte Punktzahl entscheidet über die Zulassung zum MBA-Studium. Der GMAT kann maximal 5 Mal innerhalb von 12 Monaten wiederholt werden. Zwischen zwei aufeinanderfolgende Prüfungen müssen mindestens 31 Tage liegen. Wenn das GMAT-Ergebnis 800 Punkte oder mehr beträgt, so ist eine Wiederholung innerhalb der nächsten 5 Jahre nicht möglich. Die individuellen Testergebnisse werden 5 Jahre lang gespeichert, jeder weitere Test-Antritt wird protokolliert. Wenn man also ein schlechtes GMAT Ergebnis erzielt und sich beim zweiten oder dritten Versuch verbessert, so wird das erste Ergebnis auf dem neuen Score-Report vermerkt. Die Ergebnisse sind auch für andere Hochschulen sichtbar. Im persönlichen GMAT-Bericht werden nämlich alle Ergebnisse festgehalten, die man jemals erzielt hat, diese sind 5 Jahre lang gültig.

Informationen zur Bewertung

Man erhält insgesamt vier verschiedene Bewertungen, die sich aus folgenden Kriterien zusammensetzen: Das Gesamtergebnis zwischen 200-800 Punkten, die Ergebnisse für den mündlichen und für den quantitativen Teil der Prüfung (diese werden jeweils auf einer Skala zwischen 0-60 Punkten bewertet) sowie das Ergebnis für den schriftlichen Teil, welches auf einer Skala zwischen 0-6 Punkten benotet wird. Zusätzlich zu diesen Ergebnissen wird ein Prozentsatz ermittelt, der aussagt, zu wie viel Prozent (gemessen an den Teilnehmern der letzten drei Jahre) man schlechter abgeschnitten hat als die bisherigen Testteilnehmer. Wenn man sich dabei zum Beispiel im 50%-Bereich befindet, so bedeutet dies, dass 50% der bisherigen Teilnehmer weniger Punkte als man selbst erzielt haben. Das durchschnittliche Ergebnis eines GMAT beträgt weltweit 540 Punkte, etwa 66% aller Testteilnehmer erreichen einen Wert zwischen 400 und 600 Punkten.

Welche Mindestpunktzahl muss erreicht werden?

Viele Schulen machen keine Angaben über eine erforderliche Mindestpunktzahl des GMAT. Allerdings finden Sie Informationen zu den durchschnittlichen Ergebnissen auf den jeweiligen Websites der Hochschulen, die man zur Orientierung nutzen kann. Am besten man wendet sich direkt an die ausgewählte Hochschule, um auf diese Weise die benötigte Punktzahl für eine Annahme in Erfahrung zu bringen. Top-Schulen erhalten viele Bewerbungen von Kandidaten mit sehr guten GMAT-Ergebnissen (Studenten an der Wharton Business School besitzen ein durchschnittliches GMAT-Ergebnis von 713 Punkte, Bewerber für Harvard verfügen im Schnitt über 708 Punkte, für INSEAD über 702 Punkte und für die London Business School über 680 Punkte). Damit man für eine Bewerbung an diesen Schulen wettbewerbsfähig ist, sollte ein GMAT-Ergebnis in diesem Bereich oder höher vorliegen.

Wer ein schlechtes Gefühl hat, kann den GMAT revidieren

Wenn man nach dem Test der Meinung ist, dass das Ergebnis schlecht ausfallen wird, so kann man das Ergebnis nach Beendigung des Tests revidieren. Vom GMAT kann man aber nur unmittelbar nach dem Test-Ende und vor Kenntnisnahme des Ergebnisses zurücktreten. Liegt das Testergebnis schon vor, so ist ein Rücktritt vom GMAT nicht mehr möglich.

Die weiteren Test-Varianten:

Der TOEFL-Test

Manche Hochschulen fordern zusätzlich zum GMAT einen weiteren Englischtest, den TOEFL. Diese Abkürzung steht für Test of Englisch as Foreign Language. Der TOEFL-Test wird weltweit in 180 Ländern von verschiedenen Instituten wie etwa Hochschulen und Universitäten sowie in Testzentren, die von ETS autorisiert sind, angeboten. Mit dem TOEFL werden die Fähigkeiten in der englischen Sprache im Bereich des Verständnisses und der Anwendung des Englischen bewertet. Der Test orientiert sich an der Form der Sprache, die man an Hochschulen und Universitäten spricht, schreibt und hört. Der TOEFL-Test hat daher im Unterschied zum TOEIC-Test, der den Gebrauch der englischen Sprache im geschäftlichen Umfeld misst, eine akademische Ausrichtung. An Manchen Orten, wo nur beschränkt Zugang zu computer- oder internetbasierten Tests besteht, wird zu bestimmten Terminen auch eine papierbasierte Version dieses Tests angeboten.

Der IELTS-Test

In der Langform bedeutet der Begriff International English Language Testing System. Hinter dem IELTS verbirgt sich ein international anerkanntes Sprachzertifikat der University of Cambridge in Zusammenarbeit mit dem British Council und IDP Australia. Der IELTS ist nicht nur eine Zulassungsvoraussetzung für Studiengänge an Hochschulen im englischsprachigen Ausland (Kanada, Großbritannien, Neuseeland, Australien, USA), sondern immer öfter auch an deutschen Universitäten und Fachhochschulen, vor allem, wenn diese Studiengänge mit internationalen Modulen, Bachelor- und Masterstudiengängen anbieten. Der IELTS wird außerdem bei vielen Unternehmen als sprachliches Zertifikat anerkannt. In Deutschland wird der IELTS vom British Council in Berlin verwaltet.

Der GRE-Test

Seit einigen Jahren wird auch vermehrt der GRE-Test eingesetzt, wobei die Abkürzung für Graduate Record Examination steht. Dieser Test ist für die Zulassung zu einer Mehrheit an Master-oder PhD-Programmen notwendig, ausgenommen davon sind MBA-Programme und damit verwandte Fächer. Den GRE-Test fordern überwiegend internationale Hochschulen wie unter anderem etwa Stanford, MIT und Wharton, mittlerweile jedoch auch einige in Deutschland angesiedelte Schools. Der GRE ist in den GRE-General-Test (Prüfung verbaler, quantitativer und analytischer Fähigkeiten) und in den fachspezifischen GRE-Subject-Test (Bewertung vorhandenen Fachwissens) aufgegliedert. In Deutschland wird der GRE-General als computerbasierter Test in Berlin, Frankfurt, Hamburg und München angeboten. Der handschriftliche GRE Subject-Test wird zum Beispiel im Amerikazentrum in Hamburg durchgeführt.