Was MBA- Interessentinnen und -Interessenten vor Antritt des Studiums wissen sollten

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Der Wirtschaftsabschluss MBA verspricht Gehalts- und Karrieresprünge – aber nicht für jeden. Wer den prestigeträchtigen Titel anstrebt, sollte die Kosten kennen. Nicht nur die finanziellen.

Das bisherige Einkommen verdoppeln, ein oder gleich zwei Stufen auf der Karriereleiter nehmen, einen Topjob bei Deloitte, Google, McKinsey oder Microsoft ergattern: Wer die Geschäftsberichte internationaler Business-Schools liest, bekommt den Eindruck, mit einem Master of Business Administration (MBA) geht die Karriere stets steil nach oben.

Der angelsächsisch geprägte Wirtschaftsabschluss richtet sich in erster Linie an angehende Führungskräfte, die bereits ein Erststudium sowie einige Jahre Berufserfahrung mitbringen und sich das nötige Wirtschaftswissen für eine Managementposition erschließen wollen.

Nach zwei Jahren des Rückgangs sieht es so aus, als feiere der MBA ein Comeback. Um mehr als 13 Prozent stiegen die weltweiten Zulassungszahlen 2024, berichtet der Verband GMAC, in dem führende internationale Business-Schools zusammengeschlossen sind. Am stärksten wuchs das Interesse am klassischen Vollzeitprogramm. Laut einer Umfrage von Carrington Crisp bevorzugt jeder dritte MBA-Interessent ein Präsenzstudium auf dem Campus einer Wirtschaftshochschule, nur acht Prozent wollen komplett online studieren.

Doch bevor man seinen Job kündigt und sich an einer angesehenen Managementschmiede einschreibt, sollte man Kosten und Nutzen gründlich abwägen. Zwar führt ein MBA-Abschluss rund um den Globus tatsächlich zu besseren Verdienst- und Karrieremöglichkeiten. Doch ein solches Studium kostet auch sehr viel Zeit und Geld. Wie sinnvoll beides investiert ist, hängt vor allem von den individuellen Karrierezielen ab.

Schaulaufen der Elite-Unis: Wie verlässlich sind die MBA-Rankings wirklich?

Im Schnitt sind die Teilnehmer des praxisorientierten General-Management-Studiums 30 Jahre alt und seit etwa drei bis sechs Jahren im Job. Wirtschaftswissen ist keine Voraussetzung, viele bringen einen Master in einem technischen oder naturwissenschaftlichen Fach mit. Wer bereits älter und erfahrener ist, kann berufsbegleitend einen Executive-MBA machen. Diese Weiterbildung dauert in der Regel ein Jahr, die jüngeren Kandidaten müssen für ein Vollzeitstudium zum Teil für bis zu zwei Jahre zurück an die Uni.

Das macht den begehrten Titel zu einem erheblichen Investment. Zu den Opportunitätskosten wie entgangenes Gehalt kommen vielerorts happige Studiengebühren sowie hohe Lebenshaltungskosten. Ein MBA-Studium an einer der Elitehochschulen in Europa kostet heute zwischen 80.000 und 100.000 Euro (siehe Grafik). Zudem liegen die meisten Kaderschmieden nicht in der Provinz, sondern haben ihren Campus in teuren Metropolen wie Barcelona, London, Mailand oder Paris. In den USA, wo die meisten MBA-Programme zwei Jahre dauern, summieren sich die Kosten inklusive Wohnheim und Krankenversicherung schnell auf bis zu 250.000 Euro – Gehaltseinbußen nicht eingerechnet.

Während sich der Input also kalkulieren lässt, gilt das für den Output nur bedingt. Für die plakativ ausgewiesenen Gehalts- oder Karrieresprünge gibt es keine Garantie. In den USA, wo der Titel seit Jahrzehnten etabliert und die Nachfrage traditionell am stärksten ist, zeigten sich zuletzt Sättigungstendenzen. Selbst Absolventen der Spitzenunis suchten dort öfter und länger nach attraktiven Jobs als früher. Nur jedes vierte US-Unternehmen rechnet in den kommenden fünf Jahren mit steigender Nachfrage nach MBA- Absolventinnen und -Absolventen, so eine GMAC-Umfrage.

Besser sieht es in Westeuropa aus: Dort gehen 60 Prozent der befragten Personaler von einer steigenden Nachfrage aus. Während 2018 nur 50 Prozent der international orientierten europäischen Unternehmen Manager mit MBA-Abschluss einstellten, waren es 2023 laut GMAC bereits 70 Prozent.

Zahlen für den deutschen Markt weist der Bericht nicht aus, im internationalen Vergleich ist er eher klein und jung. Deutsche Business-Schools betonen jedoch unisono, dass ihre Absolventinnen und Absolventen gut vom heimischen Arbeitsmarkt aufgenommen werden. „Viele Unternehmen wissen mittlerweile, welches Qualifikationsprofil MBA-Absolventinnen und -Absolventen mitbringen und wie sie davon profitieren können“, sagt Jens Wüstemann, Professor für Betriebswirtschaft an der Universität Mannheim und Präsident der Mannheim Business School.

Die Akzeptanz des Anschlusses variiere je nach Branche, ergänzt Rebecca Loades, Direktorin der MBA-Programme an der ESMT Berlin. Technologieunternehmen, Beratungen und Finanzinstitute schätzten die Problemlösungs- und Innovationskompetenzen, die ein MBA vermittele, so Loades. Auch Start-ups, Scale-ups oder multinationale Konzerne besetzten Wachstums- und Strategiejobs verstärkt mit MBA-Absolventinnen und -Absolventen.

Auch die zunehmende Zahl ausländischer Top-Managerinnen und -Manager in Dax-Konzernen sorgt mit dafür, dass sich der Titel hierzulande immer mehr ausbreitet. Internationale Spitzenkräfte bringen anstelle eines Doktortitels eher einen MBA mit: Der Personalberatung Odgers Berndtson zufolge wiesen 2024 rund 20 Prozent aller Dax-Vorstände einen MBA im Lebenslauf auf, 2017waren es 14 Prozent.

Anna-Maria Karl, Partnerin bei der Personalberatung Kienbaum in Stuttgart, warnt dennoch vor zu hohen Erwartungen beim Gehalt. Zwar erhöhe eine qualifizierte Ausbildung grundsätzlich die Chance, in höhere, besser dotierte Positionen aufzusteigen. Doch dafür sei ein MBA-Abschluss keine zwingende Voraussetzung. Ein Gehaltsplus bringe ein MBA jedoch, wenn er mit relevanten zusätzlichen Qualifikationen und anspruchsvolleren Aufgaben verbunden sei.

Zu den gefragten Future Skills gehören für sie Kreativität, Veränderungsbereitschaft, unternehmerisches Denken, Resilienz und Problemlösungsfähigkeit. Ein internationales MBA-Programm schärfe nicht nur die Anpassungsfähigkeit, sondern auch das Verständnis für unterschiedliche Perspektiven, sagt Karl. Wer diese essenziellen Führungskompetenzen aufsaugt, für den könnten die Versprechungen der Business-Schools tatsächlich Realität werden.

 

Text-Quelle: handelsblatt.com (Autorin: Kirstin von Elm)

Bild-Quelle: Pixabay

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